Wehranlage im Hellenbach Stauanlage entspricht nun den Europäischen Wasserrahmenrichtlinien

SINZIG · Fische haben es jetzt leichter, vom Sinziger Hellenbach in die Ahr zu gelangen. Bisher war der Austausch zwischen den Gewässerabschnitten für die Wirbeltiere mit vielen Hindernissen verbunden und stellte eine echte Herausforderung dar.

 Mit der neuen Stauanlage haben es Fische leichter, in die Ahr zu gelangen.

Mit der neuen Stauanlage haben es Fische leichter, in die Ahr zu gelangen.

Foto: Gausmann

Dabei ist der natürliche Austausch notwendig, um ein intaktes Ökosystem zu ermöglichen. Nun wurden Teile des in Richtung Ahr fließenden Hellenbachs auf einer Länge von 160 Metern renaturiert. Die Gewässerfauna kann die Stauanlage im Hellenbach in Zukunft ohne Barrieren überwinden.

"Ich finde es schön, dass die Fische jetzt eine Ruhezone haben", freute sich der Sinziger Bürgermeister Wolfgang Kroeger über die neue Anlage, die nun spezielle Nischen für Fische vorsieht. Das frühere Betonwehr an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße und "Am Hellenberg" stellte ein regelrechtes Zementungetüm mit einer Absturzhöhe von zwei Metern dar. Die Stadt Sinzig entschloss sich daher zu einer naturnahen Umgestaltung der Stauanlage.

Allerdings war dies mit großem finanziellem Aufwand verbunden: Der Ausbaubereich wird nach den Europäischen Wasserrichtlinien modernisiert, wobei sich die Kosten auf 230.000 Euro belaufen. Die Finanzierung wird im Zusammenhang mit der "Aktion Blau Plus" durch das Land Rheinland-Pfalz mit immerhin 90 Prozent gefördert.

Die Verantwortlichen der Sinziger Stadtverwaltung, Karl Heinz Kurth sowie Wolfgang Schäfer von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Bürgermeister Kroeger und Wolfram Kurz vom beauftragten Ingenieurbüro sind sich einig, dass man hinsichtlich der Zuschusshöhe angenehm überrascht worden sei. "Wenn das kein Grund ist, danke zu sagen", so Schäfer.

Die große und sensible Baustelle verläuft direkt durch ein Wohngebiet. Daher stellt Kurth mit seinen Kollegen fest: "Ohne die Zustimmung der Anlieger wäre das ökologisch wertvolle Projekt nicht möglich gewesen." Daher soll im nächsten Jahr der "Gewässernachbarschaftstag" am benachbarten Feuerwehrhaus gefeiert werden.

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