Bahnhof in Sinzig Sprengnetter möglicher Käufer - Städtische Gremien stehen hinter den Plänen

SINZIG · Die Immobilienbewertung Sprengnetter aus Sinzig will das Gebäude des Sinziger Bahnhofs kaufen. Denn die Bahn will sich von dem Gebäude trennen. Das Mindestgebot liegt bei 68.000 Euro. Der niedrig wirkende Kaufpreis erklärt sich durch den desolaten Zustand des Gebäudeinneren.

 Soll verkauft werden: Der Sinziger Bahnhof.

Soll verkauft werden: Der Sinziger Bahnhof.

Foto: Martin Gausmann

Nach ersten Schätzungen wird eine Komplettsanierung deutlich im siebenstelligen Bereich liegen. Die Stadt hat zwar ein Vorkaufsrecht, will das Unternehmen Sprengnetter, das in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelt ist, aber bei seinen Plänen unterstützen. Das hat der Stadtrat am Donnerstagabend in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen.

Die Stadt wolle auf jeden Fall schnell den dritten Bauabschnitt mit Erhöhung der Bahnsteige, Einbau der Aufzüge und Verlängerung der Unterführung auf den Bahnhofsvorplatz umsetzten, erläuterte Bürgermeister Wolfgang Kroeger. Kosten: 7,5 Millionen Euro. Dafür gibt es grünes Licht vom Landesrechnungshof.

Im Vorfeld der Interessenbekundung von Sprengnetter war die Verkaufsabsicht der Bahn auch im im neuen Bürgerforum diskutiert worden. Dabei wurde der Stadt das Konzept eines Kulturbahnhofs vorgestellt. "Nun aber stellt sich die Situation anders dar", erklärte der Bürgermeister dem Rat. "Ein Kauf durch Sprengnetter wird auch neue Arbeitsplätze bringen", so Kroeger. Das vor mehr als 30 Jahren von Hans-Otto Sprengnetter gegründete Unternehmen hat aktuell 100 Mitarbeiter.

Erst vor Kurzem hat sich Sprengnetter in einer europaweiten Ausschreibung zur Verkehrswertermittlung bezüglich des Lärmschutzes am Berliner Flughafen gegen starke Mitbewerber durchsetzen können.

"Die städtischen Gremien stehen einstimmig hinter den Kaufabsichten von Sprengnetter, weil man in Zusammenhang mit dem Bahnhof noch weitere Projekte gemeinsam verwirklichen möchte", sagte Kroeger. Damit meint der Stadtchef vor allem die Idee des Barbarossapfades, also der fußläufigen Verbindung zwischen Bahnhof, Sinzig-Ost und dem Kernbereich der Innenstadt, die gemeinsam umsetzt werden soll. Dieser Idee steht Firmenchef Hans-Otto Sprengnetter sehr aufgeschlossen gegenüber. "So könnten idealerweise Stadt und Privatunternehmen zum Wohle der Bürger Hand in Hand gehen", sagte Kroeger.

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