Ortsvorsteherin Silvia Mühl bei eigener Verabschiedung vergessen

SINZIG · Eigentlich sollte es für die langjährige Sinziger Ortsvorsteherin Silvia Mühl (CDU) ein Abschied mit Blumen und herzlichen Worten sein. Dazu kam es aber nicht.

 Gunter Windheuser (links) mit den beiden neuen Beiratsmitgliedern Bernd Linnarz und Ingrid Büntgen-Inhoffen.

Gunter Windheuser (links) mit den beiden neuen Beiratsmitgliedern Bernd Linnarz und Ingrid Büntgen-Inhoffen.

Foto: Martin Gausmann

Grund: Man hatte vergessen, sie zu ihrer eigenen Verabschiedung in die jüngste Ortsbeiratssitzung einzuladen, obwohl die "Verabschiedung der ausgeschiedenen Ortsvorsteherin" auf der Tagesordnung stand. Mühls Nachfolger Gunter Windheuser (FWG) sprach von einer "Panne", die Christdemokraten vermuten da eher Absicht.

Ohnehin war schon vor der Sitzung des Beirates Verdruss angesagt. Kurt Quarz (CDU): "Unsere Sitzungsvorlage besteht aus einem Blatt Papier. Sachstandsberichte gibt es nicht. Wir wissen überhaupt nicht, was beraten werden soll." In den Reihen der Christdemokraten ist die Stimmung nicht nur deshalb schlecht, sondern auch, weil sie ihre Kandidatin Svea Mühl, Tochter von Silvia Mühl, nicht als stellvertretende Ortsvorsteherin durchsetzen konnten, obwohl die 24-Jährige bei der Kommunalwahl ein sehr gutes Ergebnis erzielt hatte.

"Mit einer Mühl wollte Herr Windheuser wohl nicht zusammenarbeiten", mutmaßt Quarz in Anspielung auf den unfreiwilligen und von vielen Spekulationen begleiteten Rückzug der früheren Ortsvorsteherin aus der Kommunalpolitik. Windheuser habe daher einzelne CDU-Beiratsmitglieder gefragt, ob sie denn nicht kandidieren wollten, um die zuvor bereits einstimmig von der Union nominierte Svea Mühl als Ortsvorsteher-Vertreterin zu verhindern. Quarz: "Einen solchen Eingriff von außen in unsere Fraktionsarbeit habe ich noch nicht erlebt." Vielleicht habe Windheuser auch Angst davor, dass Svea Mühl in fünf Jahren gegen ihn kandidieren könnte.

Bekanntlich hatte der Sinziger Ortsbeirat in zwei notwendig gewordenen Wahlgängen schließlich den Sozialdemokraten Ingo Terschanski (sechs gegen fünf Stimmen) gewählt, die CDU als stärkste Fraktion kam durch neu geschmiedete Allianzen der anderen Fraktionen nicht zum Zuge. Windheuser war hingegen bei der Kommunalwahl in Urwahl zum neuen Ortsvorsteher gewählt worden. Eine Stellungnahme zu den CDU-Vorwürfen war von Gunter Windheuser am Mittwoch nicht zu erhalten - der FWG-Mann war weder telefonisch noch per Mail zu erreichen.

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