Chance zur Inklusion nutzen Projektsoll behinderte Menschen zu "Helfern in der Kita" machen

Sinzig · Vielleicht ist das vielversprechende Projekt "Helfer in Kindertagesstätten", das Beschäftigten der Werkstätten für behinderte Menschen eine dauerhafte Anstellung ermöglichen soll, auf dem Weg zur Basis stecken geblieben. Vielleicht steckt die Inklusion auch noch nicht in allen Köpfen.

Dass es an den 30 Prozent Personalkosten liegt, die der jeweilige Kita-Träger für den Mitarbeiter in erster Linie im hauswirtschaftlichen Bereich zahlen soll, das wollen die Verantwortlichen der beiden initiierenden Familien- und Sozialministerien in Mainz nicht glauben.

"70 Prozent werden über das Budget für Arbeit abgedeckt, 30 können über die Regelungen des Kindertagesstättengesetzes finanziert werden", so Thomas Umsonst, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (LAG WfbM). Im vergangenen Herbst startete das Projekt mit einem Rundschreiben an Jugend- und Sozialämter, Werkstätten für Behinderte sowie die Fachberatungen und Träger der Kitas.

Bewährt hat sich das Modell seitdem bereits im Kreis Mainz-Bingen und in der Stadt Mainz. Doch die Chance, den zentralen Schritt zur praktischen Realisierung von Inklusion, von der alle Beteiligten profitieren, umzusetzen, haben nur wenige Einrichtungen bislang genutzt; im AW-Kreis beispielsweise keine.

Der am Donnerstag von Frank Zenzen, Leiter der Caritas Werkstätten Sinzig, und Doris Hein, Chefin der Virtuellen Werkstatt XTERN, organisierte und vom Ministerium initiierte fachliche Austausch zum "Ist-Stand", brachte rund 50 Sachkundige des Landes zusammen.

Auch Susanne Skoluda, Referentin von Familienministerin Irene Alt, glaubt daran, dass das Konzept eine Riesen-Chance birgt: "Von diesem Modell können alle profitieren: die betroffenen Mitarbeiter durch den konkreten Arbeitsplatz, das Team der Kita durch die Entlastung und die Eltern und Kinder durch die zusätzliche Erfahrung von Heterogenität und Vielfalt."

"Denn Inklusion endet nicht in der Kindergruppe", ergänzte Hein. LAG-Vorsitzender Marco Dobrani warnte zwar aufgrund des begrenzten Potenzials an Kandidaten vor zu großer Euphorie, doch elf der 200 über das Budget für Arbeit vermittelten Menschen arbeiten heute in Kitas.

Informationen zum Projekt gibt es unter www.kita.rlp.de

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