Sankt Georg Kirche Löhndorf Nach der Sanierung läuten die Glocken wieder

LÖHNDORF · Ein Dorf hat wieder seinen Mittelpunkt: In Löhndorf sind die Sanierungsarbeiten an und in der Pfarrkirche Sankt Georg abgeschlossen. 400.000 Euro haben die zwei Jahre lang andauernden Arbeiten verschlungen. am Samstag, um 14.30 Uhr, gibt es nun einen Festgottesdienst im 1829 bis 1833 erbauten Gebäude.

 Neues Dach für das Gotteshaus: Auch der Turm wurde neu ausgerichtet.

Neues Dach für das Gotteshaus: Auch der Turm wurde neu ausgerichtet.

Foto: Martin Gausmann

"Das Herz des Dorfes hat lange Zeit gefehlt", meinte Ortsvorsteher Friedhelm Münch. Denn die Pfarrkirche Sankt Georg war stets Dorfmittelpunkt. Selbst auf das Läuten ihrer Glocken mussten die Löhndorfer lange Zeit verzichten.

Im Sommer 2011 musste die Kirche geschlossen werden. Untersuchungen hatten ergeben, dass das Kirchendach einsturzgefährdet war. Von einem auf den anderen Tag gab es kein Glockengeläut mehr und Gottesdienste, Taufen und Hochzeiten mussten im Dorfgemeinschaftshaus "Alte Schule" durchgeführt werden. Beim Martinsmarkt im November 2012 ertönten Glocken vom Band.

Für die katholische Kirchengemeinde mit ihren rund 1000 Mitgliedern häuften sich die unangenehmen Nachrichten. Immerhin musste man zunächst davon ausgehen, dass sich die Sanierung über Jahre erstrecken und die Kosten bei mehr als einer Million Euro liegen würden.

Ein zweites Gutachten beruhigte die Gemüter. Der zeitliche und finanzielle Aufwand wurden neu festgelegt. Für ihre Kirche legten sich die Löhndorfer dann mit Spenden mächtig ins Zeug. Bei einem "Tag fürs Kirchdach" kamen über 10 000 Euro zusammen. Zur Kirmes im vergangenen Jahr konnte das Gotteshaus nach Durchführung erster Sicherungsmaßnahmen wieder zugänglich gemacht werden. Und an Ostern läuteten dann auch wieder die Glocken.

Im April 2013 wurde die Dachsanierung vom Bistum Trier bewilligt, so dass dort mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Die Orgel eingepackt und Zimmermann und Dachdecker nahmen ihre Arbeit auf. Die zu bearbeitende Dachfläche betrug 720 Quadratmetern.

Mitte Dezember waren die Arbeiten soweit fortgeschritten, dass die Orgel wieder in Betrieb genommen werden konnte. Dann widmete man sich der Fassade. Im Februar wurde der Dachreiter weitestgehend fertiggestellt, das sanierte Turmkreuz und der nunmehr vergoldete Hahn wieder montiert.

Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach der Sperrung rückten zwei ortsansässigen Firmen den Kirchturm wieder gerade. Mit einem Druck von 25 Tonnen wurde der Löhndorfer Kirchturm in die Vertikale gebracht. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hatte er sich nach Westen gesenkt und wurde in Richtung Osten am Turmfuß um bis zu 8 Zentimeter angehoben. Das machte in der Turmspitze ein Ausrichten von fast 60 Zentimetern aus.

Am kommenden Sonntag steht nach der Festmesse ein gemütliches Beisammensein im Pfarrhaus auf dem Programm.

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