37. Dorffest in Bad Bodendorf Kunst, Klaaf und Kulinarisches
BAD BODENDORF · Auf der Fetenmeile Hauptstraße inmitten der Fachwerkkulisse feierten die Bad Bodendorfer am Samstag die 37. Auflage ihres Dorffestes. Bei allerbester Stimmung und bei feinem Spätsommerwetter fand sich für jeden Geschmack eine gemütliche Ecke. Denn in Bad Bodendorf feierte im Wortsinne das ganze Dorf.
Ortsvorsteher Alexander Albrecht, in Personalunion auch Chef des Dorffeststauschusses, dankte der großen und engagierten Helferschar und begrüßte als Gäste Staatssekretärin Beate Reich, den Landtagsabgeordneten Guido Ernst, Sinzigs Beigeordnete Charlotte Hager und Pastor Achim Thieser. "Wir schaffen den Aufbau oft erst auf den letzten Drücker, aber wir schaffen ihn immer", sagte Albrecht.
Das Dorffest glänzte auch diesmal mit einer ganz bunten Festchemie. Da gab es auf der einen Seite viel Angebot für die Kinder. Die beteiligen sich eifrig am großen Flohmarkt, der auf der Hauptstraße dem Festgeschehen vorgelagert war.
Die Grundschule und die Kita "Max und Moritz" hatten im Hof der ehemaligen Volksbank die Kinderburg aufgebaut. Vom Dosenwerfen bis Kinderschminken gab es reichlich Angebote und viele Spiele. Am Eingang zur Fetenmeile hatten die Bad Bodendorfer Unternehmer für den Nachwuchs ein Bungeespringen ermöglicht.
Um die ganz besondere Atmosphäre des Dorffestes zu ergründen, hilft es, das Ganze als riesige Kommunikationsplattform zu betrachten.
Es geht los mit einem Kaffeeklatsch im Großformat bei den Möhnen. Wie viele gespendete Kuchen am Dorffestsamstag dabei über die Theke gehen, haben die Damen allerdings noch nie gezählt.
Geredet, getratscht und geklaaft wurde den ganzen Tag und am Abend vorwiegend an den Bier- und Weinständen. So manche Idee für das Dorf wurde, wie Insider zu berichten wissen, auf einem der Dorffeste zum ersten Mal laut angedacht.
Vereine und Institutionen waren mit Infoständen präsent. Erstmals in diesem Jahr dabei: die Briefmarken und Münzensammler des Kreises Ahrweiler. Aber auch der Heimat- und Bürgerverein, die Bad Bodendorfer Unternehmen sowie die Initiativen Streuobstwiesen und Fair-Trade nutzten das Dorffest, um reichlich Informationen unter die Besucher zu bringen. Dies galt auch für die Freunde des Thermalbades.
Kulinarisch ließ das Dorffest ebenfalls keine Wünsche offen. Die Angler servierten frisch geräucherte Forellen aus der Ahr. Reibekuchen gab es bei der SPD und lecker Kölsch bei der Karnevalsgesellschaft Rievkooche. Fast alle Dorfvereine von den Junggesellen bis zu den Sängern waren ins Zapfen, Ausschenken und Servieren eingebunden.
Interessant für Besucher wie Einheimische waren die Einblicke in die Höfe. Ganz malerisch präsentierte sich der Schefferhof. Sigrid und Gottfried Becker boten mit ihrer Mannschaft im historischen Ambiente französische Weine und Leckereien an. Die musikalische Gestaltung hatten Anita und Wolf übernommen.
Gottfried Becker warf bei dieser Gelegenheit mit den Gästen einen Blick zurück. Seit 15 Jahren beteiligt sich der Schefferhof am Dorffest und spendet den gesamten Erlös für den Ort. Im Simons Hof sind seit vielen Jahren die Künstler von Bad Bodendorf kreativ mit ihren Werken zu sehen, auch diesmal zog die Kunstecke des Festes die Besucher an.
Für Unterhaltung sorgte ein Nonstop-Programm auf beiden Bühnen, die die Fetenmeile begrenzen. Zum Fassanstich sang traditionell die "Eintracht". Dicht umlagert war die Hauptbühne am Nachmittag dann bei den fantasievollen Tanzdarbietungen der Kita und der Grundschule.
Aber auch bei den Darbietungen der Bad Bodendorfer Tanzgruppen "Blue Berrys", "Blue Stars" und "Blue Velvet". Stimmung gab's am Abend auf der großen Bühne bei der Cover-Band "Acts of Courtesy". Die kleine Bühne am Pfarrheim gehörte am Nachmittag den Sankt Sebastianus Bläsern und dem Spielmannszug Blau-Weiß. Am Abend gab es italienische Songs von "Achilles". Und wer sein Glück versuchen wollte, der war bei der Tombola der Feuerwehr um Wehrchef René Schmitt am richtigen Platz.
Und schließlich präsentierte sich das Wetter in bester Altweibersommerqualität mit viel Sonne. Entsprechend groß war der Besucherandrang.
"Vom Dorf für das Dorf" - von Beginn an waren und sind die Erlöse des Dorffestes für den kleinen Kur- und Badeort eingesetzt worden. Der Brunnen auf dem Dorfplatz und der historische Weinberg am Bahnhof sind nur zwei Beispiel für die Verwendung der Festerlöse.
