Kirmes in Sinzig Kopfstand vor Sankt Peter

SINZIG · Kopfstand vor der Westfassade von Sankt Peter. Diesen Nervenkitzel als Kirmesvergnügen bietet noch bis Dienstag das Hightech-Fahrgeschäft "Flash" den wagemutigen Kirmesbesuchern in Sinzig.

Abendlicher Blick auf Sankt Peter mit dem Fahrgeschäfts "Flash" im Vordergrund.

Abendlicher Blick auf Sankt Peter mit dem Fahrgeschäfts "Flash" im Vordergrund.

Foto: Martin Gausmann

Das Wahrzeichen der Stadt, die Pfarrkirche Sankt Peter, und die Sinziger Kirmes als eines der ältesten Volksfeste des Ahr-Kreises sind eng miteinander verbunden. Denn die Kirmes geht auf die Weihe der Basilika am 15. August 1241 zurück.

Offiziell wurde es am Samstagnachmittag auf dem Kirmesplatz: Bürgermeister Wolfgang Kroeger und Ortsvorsteher Gunter Windheuser eröffneten das Volksfest mit Blasmusik der Rhein-Ahr-Spatzen und zahlreichen Ehrengästen. "Feiert schön", waren sich Kroeger und Windheuser einig und spendierten ausgiebig Freibier. Hilfe beim Fassanstich hatte es von den die Schützenmajestäten der Jusseps-Jonge , König Helmut Werner und Königin Judith Nechterschen, gegeben., Und zum Start des Volksfestes gab es auch jede Menge Gratisrunden auf den Fahrgeschäften.

"Noch eröffnen die Kirmes doppelt", hatte Kroeger einen kritischen Punkt angesprochen. Denn neben der offiziellen Eröffnung um 14 Uhr gab es am Abend um 19.30 Uhr noch die traditionelle Eröffnung mit dem Festzug der Jusseps-Jonge. Im Rathaus, bei der katholischen Kirche und im Ortsbeirat gibt es jedoch Bestrebungen, den Kirmesbeginn zu reformieren.

Die Lösung könnte eine Ausweitung auf den Freitag mit dann gemeinsamer Eröffnung sein. Für den traditionellen Schausteller-Gottesdienst am Freitag müsste dann aber eine andere Lösung her. Für die Kirmes 2015 kamen die Überlegungen zu spät, weil die Verträge schon unter Dach und Fach waren. 2016 könnte dann die Reform greifen.

Die Tradition pflegte die Sankt-Josef-Gesellschaft: Fassanstich und Böller gab es vor dem Eifeler Hof bei der zweiten Kirmeseröffnung am Samstagabend. Das Fass schlugen Präses Pastor Achim Thieser und Vorsitzender Alfons Busch an. Danach formierte sich der Festzug der vaterstädtischen Vereine.

Bewegung hatte es bei den Fahrgeschäften gegeben. "Flash" mit Nervenkitzel vor Sankt Peter, der "Ring-Renner" als kleine Achterbahn für die Kinder auf dem Markt und "Hawaii Swing" auf der Gudestraße gaben ihren Einstand. "Wilde Spekulationen" tobten in den sozialen Netzwerken über den Kirmes-Methusalem schlechthin. Die Sinziger lieben ihre Schmetterlingsbahn.

Zur Faktenlage: Das Fahrgeschäft ist verkauft und wurde aufwendig restauriert. Seit rund acht Wochen ist die Schmetterlingsbahn nach Informationen des Ordnungsamts wieder auf Volksfesten im Einsatz. Nur hatte der neue Besitzer für die Sinziger Kirmes keine Bewerbung abgegeben. Dies könnte im nächsten Jahr anders werden, und die Schmetterlingsbahn könnte dann zur "reformierten Eröffnungsfeier" schon ihre Runden drehen.

Mit von der Partie sind auch wieder die Sinziger Organisationen. Der Erlös des SPD-Bierstandes geht an die Stadtranderholung der Arbeiterwohlfahrt, der des CDU-Pendants an die Jugend des Technischen Hilfswerkes und das Bürgerforum. Wobei hinter dem Tresen der CDU auch "Erfrischungsgehilfen" des Forums mit grünem Parteibuch zu sehen waren. Der Erlös des Bierstandes der Kirche geht diesmal an die Flüchtlingshilfe: zur Hälfte für die regionale Arbeit von Caritas und Diakonie und zur anderen Hälfte an Flüchtlinge in Sinzig.

Besonderheit in diesem Jahr: am Montag macht ab 17.45 Uhr die Vor-Tour der Hoffnung auf dem Markt Station. Finale des Volksfestes ist am Dienstag gegen 22 Uhr mit einem großen Höhenfeuerwerk.

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