Interkulturelle Woche In Sinzig wird Multikulti gelebt

SINZIG · "Multikulti ist gescheitert", meinte Bundeskanzlerin Angela Merkel vor fünf Jahren. In Sinzig ist das eher nicht der Fall. Unter dem Motto "Sinzig international" veranstaltet das Bürgerforum eine Woche, die im Zeichen der multikulturellen Begegnung und des Miteinanders steht.

 Mit Jazz startete die interkulturelle Woche in Sinzig.

Mit Jazz startete die interkulturelle Woche in Sinzig.

Foto: Martin Gausmann

Im portugiesischen Kulturzentrum lud man nun zum Auftakt des interkulturellen Veranstaltungsreigens. Bis zum 18. Juli wollen die Sinziger - begleitet von den Ausländerbeiräten des Kreises - aufzeigen, dass Internationalität auch auf lokalem Parkett erfolgreich gelebt werden kann. Kein Zufall war es, dass der Startschuss zu dieser Woche der Begegnung im portugiesischen Kulturzentrum gegeben wurde. Der Treff an der Koblenzer Straße ist schon lange Beleg für die gelungene Integration von Ausländern in der Barbarossa-stadt.

Nicht zuletzt Adreano und Fernanda da Cunha haben gezeigt, wie eine harmonische Eingliederung in das Sinziger Gesellschaftsleben funktionieren kann: Das Paar regierte im vergangenen Jahr die örtlichen Jecken, die sich über die Mischung von rheinischer Jovialität und portugiesischem Temperament bereichert sahen.

"Wir leben in einer sehr weltoffenen Kleinstadt", meinte Manfred Ruch, Vorsitzender des Bürgerforums, das die Multikulti-Woche organisiert. Er versprach ein "spannendes Programm", das am Sonntag auf dem Kirchplatz seinen Höhepunkt finden soll. "Wir lassen sämtliche Wettergötter aus allen Nationen und Religionen am Sonntag für uns arbeiten", sagte Ruch schmunzelnd. Schließlich soll das Open-Air-Spektakel krönender Abschluss der bemerkenswerten Woche sein.

Heute ab 9 Uhr bietet das Forum spezielle Beratungen zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse im Jobcenter Sinzig, Barbarossastraße 36, an. Auch ein Experte des IQ-Landesnetzwerks zur Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung wird vor Ort sein. Ab 17 Uhr gibt es eine Autorenlesung in der Buchhandlung Walterscheid, Mühlenbachstraße. Emine Balfi liest aus "Maulbeerstock und Minirock".

Ab 19 Uhr steht der Filmabend "Land in Sicht" im Blickpunkt. Eine Diskussion zum Thema Flüchtlinge schließt sich im Pfarrheim Sankt Peter an. Für Donnerstag ist eine weitere Lesung vorgesehen: Ab 10 Uhr liest Evelyn Larisika aus "Blumentochter" in Briel's Hobbywelten an der Ausdorferstraße. Ein Sambaabend in der Grundschule am Dreifaltigkeitsweg (ab 18 Uhr) schließt sich einem Buchvortrag ("In Brasilien geht's ohne Textilien") von Andreas Wurm, Südamerika-Korrespondent des ZDF, an.

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