Zu viel Wettbewerbsdruck und sinkende Kundenzahlen In Sinzig schließt der Cap-Markt

SINZIG · Der Cap-Lebensmittelmarkt in Sinzig schließt - und das bereits zum 31. Dezember. Das teilte die Geschäftsführung der St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe GmbH (St. Raphael CAB) am Dienstag mit. Der Integrationsbetrieb klagt über zu viel Wettbewerbsdruck und sinkende Kundenzahlen.

 Am 31. Dezember ist in Sinzig Schluss: Der Cap-Markt in der Innenstadt schließt nach mehr als fünf Jahren.

Am 31. Dezember ist in Sinzig Schluss: Der Cap-Markt in der Innenstadt schließt nach mehr als fünf Jahren.

Foto: CARITAS

Grund für diesen Schritt sind rückläufige Kundenzahlen, sinkender Umsatz und zunehmender Wettbewerbsdruck. Bekanntlich hatten in den vergangenen Jahren mit Kaufland und Rewe weitere Lebensmittelgeschäfte in Innenstadtnähe geöffnet. Expandieren möchte auch Edeka.

"Die Entscheidung, den Cap-Markt zu schließen, ist uns schwergefallen. Dennoch mussten wir diese schmerzliche unternehmerische Entscheidung treffen. Ich bedaure das sehr, halte diesen Schritt aber für unvermeidbar. Nach intensiver Analyse der aktuellen Marktgegebenheiten sowie der künftig realistisch erwartbaren Entwicklung sehe ich keine Alternative zur Schließung des Marktes", so Jörg Klärner, Geschäftsführer der St. Raphael CAB.

Der Cap-Markt wurde 2009 im Rahmen eines sogenannten Social Franchising durch die St. Raphael CAB eröffnet. Der Integrationsbetrieb beschäftigt neun Mitarbeiter, darunter sechs Menschen mit Behinderung. "Wir haben seit der Eröffnung mit aller Kraft versucht, den Markt auf ein solides Fundament zu stellen", sagte Klärner. Doch das Geschäft habe in keinem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis realisieren können. Zudem habe die Eröffnung weiterer Lebensmittelmärkte in unmittelbarer Nähe die Wettbewerbssituation verschärft. Auch im laufenden Jahr verzeichnet der Cap-Markt einen Umsatzrückgang. "Insgesamt haben die Kunden den Markt nicht so frequentiert, wie es nötig wäre, um nicht dauerhaft in die Verlustzone zu geraten", erklärte Klärner.

Die Mitarbeiter des Cap-Marktes wurden bereits über die Schließung informiert. "Wir befinden uns mit ihnen in Gesprächen über Alternativen. So bieten wir den Mitarbeitern mit Behinderung eine gleichwertige Tätigkeit an. Ich gehe davon aus, dass wir betriebsbedingte Kündigungen vermeiden können", so der Caritasverband.

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