Sinziger Haus der offenen Tür HoT beteiligt sich an Europa-Projekt gegen Jugendarbeitslosigkeit

Sinzig · Das Sinziger Haus der offenen Tür (HoT) ist für seine Bündelung an Tätigkeitsfeldern in einem weiten Bereich bekannt. Dazu zählt auch seit einigen Jahren die Mitarbeit an teils sehr großen Projekten auf europäischer Ebene.

 Arbeiten an dem Projekt mit (von links): Anna Klein, HoT-Chefin Petra Klein und Andreas Klein.

Arbeiten an dem Projekt mit (von links): Anna Klein, HoT-Chefin Petra Klein und Andreas Klein.

Foto: Linnarz

Die Kompetenzagentur Sinzig im HoT nimmt in diesem Jahr an einem europäischen Projekt teil, das sich mit der Jugendarbeitslosigkeit in Europa beschäftigt. Im Rahmen dieses Projektes arbeiten sechs Teams aus Tschechien, Lettland, Ungarn, Kroatien, der Slowakei und Deutschland.

Ziel ist es, innovative Projekte, welche die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen, hervorzuheben und zu fördern. Außerdem möchte man ein grenzüberschreitendes Netz schaffen, in dem man sich über die verschiedenen Projekte austauschen und diese miteinander vergleichen kann. "EU-Jobnet" heißt dann auch die Kurzform dieses Unterfangens.

Federführend ist dabei der ungarische Professor Gergely Guszmann. Gefördert wird die Studie dabei von der Education audiovisual culture executed agency (EACEA) sowie "Europe for citizens". Auftraggeber ist letztlich die Europäische Kommission.

HoT-Chefin Petra Klein stellte zusammen mit dem Sinziger Forscherteam, der 24-jährigen Lehramtsstudentin Anna Klein, der 21-jährigen Pädagogikstudentin Svenja Schmitz und des Soziologiestudenten Andreas Klein (24) das Projekt vor.

Per Online-Fragebogen mit insgesamt 18 Fragen sollen junge Leute im Alter von 16 bis 24 Jahren ihre Einschätzung zur jeweiligen Arbeitsmarkt-Situation und ihre persönlichen Eindrücke wiedergeben. Je 100 Befragte sollen aus dem Bereich von arbeitslosen Jugendlichen, und je 100 von Jugendlichen, die im Arbeitsverhältnis stehen, und von 100 Schülern und Studenten erfasst werden.

Den zweiten Teil bilden Videobefragungen mit Jugendlichen und Experten. Die Ergebnisse sollen dann in Buch und Film veröffentlicht werden. Dabei laufen die Fäden in Budapest bei Professor Guszmann zusammen. In Budapest wird es im Oktober 2013 bei einem internationalen Kongress auch die ersten Zwischenergebnisse geben. Und bei der Präsentation der Ergebnisse wird es wieder international. Die Abschlusskonferenz wird wohl im März 2014 in Sinzig und der Region stattfinden.

Bewusst gewählt würde dabei der Kontrast zwischen Deutschland mit seiner Jugendarbeitslosigkeit von nur rund acht Prozent und den osteuropäischen Ländern, wo die Werte jenseits der 25 Prozentmarke liegen.

Bereits bei der Übersetzung der Fragebögen wurde ein gravierender Unterschied deutlich. Denn das in Deutschland klassische Bild des Azubis - also duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule gibt es in den anderen europäischen Ländern nicht. Dabei wird dieses deutsche Modell übrigens europaweit hoch gelobt. Interessant dürfte es bei der Projektpräsentation im Jahr 21014 werden. Dann wird sich zeigen welche Wege aus der Jugendarbeitslosigkeit in Europa sich herauskristallisieren.

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