Bad Bodendorf Freude über "Bad"-Titel

SINZIG · Der Bürgermeister der Stadt Sinzig, Wolfgang Kroeger, sprach von einer "höchst erfreulichen Mission", als er in der jüngsten Sitzung seines Stadtrates Landrat Jürgen Pföhler begrüßte.

Der war eigens bekommen, um den Stadtvertretern die längst bekannte und mit Landesinnenminister Roger Lewentz abgestimmte Entscheidung mitzuteilen, dass Bodendorf seinen Bad-"Titel" behalten darf, obwohl der Stadtteil nicht den Hauch an Infrastruktur vorhält, der mit einem Kur- und Heilbadwesen in Verbindung zu bringen wäre.

"Ich übertreibe nicht, wenn ich hier sage, dass sich der Landrat mit seiner Kreisverwaltung über das normale Maß hinaus in dieser Angelegenheit engagiert hat", lobte Kroeger.

In drei Anhörungen waren Ortsvereine, Ortsbeiräte und Gewerbetreibende vom Kreis als Kommunalaufsichtsbehörde und in der Sache zuständiger Entscheider gebeten worden, sich zur durch Wirtschaftsministerin Eveline Lemke ausgesprochenen Aberkennung des Bad-Titels zu äußern.

Das Ergebnis war wenig überraschend: Mit großer Einmütigkeit bat man darum, den Namenszusatz im Ortsnamen behalten zu dürfen. Da hatte denn auch der Minister ein Einsehen und bestätigte dem Ort, das Bad-Prädikat weiter im Namen tragen zu dürfen. Kroeger sprach "von einem Stück Stadtgeschichte", Landrat Pföhler gar von einem "historischen Moment".

Mehr als vier Jahrzehnte lang hatte die Stadt nach der kommunalen Neuordnung, die Bodendorf zu Sinzig führte, nicht in das Kur- und Heilwesen des Ortes investiert. Obwohl man beim Zusammenschluss von Stadt und Ort seinerzeit vertraglich etwas anderes vereinbart hatte. Dass Ministerin Lemke, im Übrigen wohnhaft in Bad Bodendorf, entschied, den Titel abzuerkennen, war da nur folgerichtig, zumal Kurortauflagen den Ortsteil planungsrechtlich eher blockiert denn gefördert hatten.

Der Sinziger Stadtrat befasste sich aber auch mit den Jahresabschlüssen des städtischen Wasser- und Abwasserwerks. Die Bilanz der beiden Zweige Wasser und Abwasser belief sich auf 38,2 Millionen Euro. Der Jahresgewinn betrug 549.000 Euro, der im Wasser- und Abwasserwerk verbleiben und der Finanzierung künftiger Investitionen und dem weiteren Schuldenabbau dienen soll.

Zukünftig soll weiter in die Trinkwasserversorgung und in den Schutz des Grundwassers investiert werden. Bis 2017 sind in diesen Bereichen rund 9,5 Millionen Euro vorgesehen. Unter anderem sollen in der Kölner Straße, in der Moselstraße und im Dreifaltigkeitsweg umfangreiche Leitungserneuerungen erfolgen. "Betriebsleiter Bernd Lischwé und sein Team sorgen dafür, dass das Wasser nicht nur in Sinzig, sondern auch in Bad Breisig sprudelt", so Bürgermeister Kroeger. Die Stadt liefert bekanntlich Wasser auch in die Nachbarkommune.

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