Tier- und Naturfreunde begehen Jubiläumsjahr des Schwanenteichs Eine Heimat nicht nur für Schwäne
SINZIG · Eines der beliebtesten Ausflugsziele - nicht nur für Familien mit Kindern - wird 40 Jahre alt: Die Rede ist vom Schwanenteich am Ahrufer zwischen Sinzig und Bad Bodendorf.
Am 6. Januar 1976 wurde der Verein der Tier- und Naturfreunde Schwanenteich erstmals im Vereinsregister eingetragen. Dieses 40. Jubiläum wird der Verein nun ein Jahr lang feiern. Den großen Teich legte eine kleine Gruppe der Tier- und Naturfreunde auf der Flurgrenze von Sinzig und Bad Bodendorf bereits Ende der 1960er Jahre an. "Der Teich" oder "Entenweiher" lauteten damals die ersten Bezeichnungen in der Presseberichterstattung. Erst ein sich am Teich angesiedeltes Schwanenpärchen sorgte für den heutigen romantischen Namen "Schwanenteich".
Aus diesen Anfangstagen des Vereins gibt es leider nur sehr wenige Dokumente. "Unser Vereinsarchiv geht leider erst wirklich Mitte der Achtziger Jahre los", bedauert Romy Haufe vom Vorstandsteam. Selbst für die Gründungssitzung gibt es mit dem 8. Dezember oder dem 23. Dezember 1975 zwei mögliche Varianten. Fest steht: Der Gründungsvorsitzende hieß Martin Fuchs. Er und seine Mitstreiter hatten wohl noch keinen Gedanken an das Schwanenteichgelände, wie es sich heute präsentiert. Dennoch wuchs der Schwanenteich Stück für Stück. Einige Streuobstwiesen neben dem Teichgelände bilden das heutige Tierparkgelände.
In den 40 Jahren haben so viele Tiere den Weg an den Schwanenteich gefunden - heute leben fast 200 Tiere aus 30 unterschiedlichen Tierarten dort. Den Hauptteil stellen Schwäne, Enten, Gänse, Hühner und Pfaue dar, die im Freigehege und auf den Teichen leben. Sittiche, Papageien, Fasane und Tauben bewohnen die speziell eingerichteten und winterfesten Volieren. Den Ziegen, Schafen, Ponys und Eseln stehen Ställe sowie weitläufige Wiesen zur Verfügung. Der Verein der Tier- und Naturfreunde Schwanenteich setzt sich gemäß seiner Satzung unter anderem zur Aufgabe das Tiergehege "Schwanenteich" zu pflegen, zu gestalten und vor Umweltschädigungen zu schützen. Die Bänke und Ruhezonen entlang des Spazierwegs hat der Verein in eigener Regie angelegt. Das Teich- und Tiergehege soll der Erholung dienen und Besucher mit der Tierweltvertraut gemacht werden. Dazu gehören auch zahlreiche Veranstaltungen.
Riesige Schäden durch ein Ahrhochwasser im Jahr 1984
In seiner Geschichte musste der Verein jedoch mit vielen Rückschlägen kämpfen. 1984 sorgte ein Ahrhochwasser für riesige Schäden. Im Dezember 1994 brannten Werkstatt und Futterhaus komplett ab. Zusätzlich schwebte der Verein aufgrund seiner strukturellen Schwäche "viel zu wenige Mitgliedsbeiträge für viel zu viele Aufgaben" auch stets etwas am Rande der Pleite. Doch die Menschen in der Region wissen, was sie an ihrem Schwanenteich haben und retteten den Verein in Krisensituationen durch große Spendenfreudigkeit.
Während in den Anfangsjahren vornehmlich ältere Mitglieder über die Belange am Teich entschieden, so besteht das heutige Vorstandsteam aus jungen Frauen. Dank einer Erbschaft gelang es endlich den jahrzehntelangen Sanierungsstau aufzulösen. So konnten hunderte Meter Zaun gebaut, alle Dächer der Gebäude und Schuppen saniert sowie ein großer Paddock für Pferde und Ponys gebaut.
Ein weiteres Problem soll im Jubiläumsjahr auch angepackt werden: Dem Schwanenteich geht der große Teich verloren. Durch die eingeschwemmten Sedimente der Ahr verlandet das Gewässer zusehends. Bei einer Wassertiefe von 10 bis 20 Zentimetern kippt der Teich im Sommer regelmäßig um. Seit Monaten gibt es im Teich übrigens kein Wasser mehr um den Boden austrocknen und ausbaggern zu können. "Wir hoffen, dass die Bagger im Februar anrücken", so Tine Weiland vom Vorstandsteam. Die Stadt Sinzig hat 30 000 Euro für Arbeiten am Gelände im Haushalt eingestellt. Denn der Schwanenteich ohne Teich wäre in einem Jubiläumsjahr undenkbar.
