Karneval in Sinzig Dreigestirn regiert in Westum

WESTUM · Die KG Rot-Weiß Westum feierte am Samstag ihr 80-jähriges Bestehen. Kein bisschen leise rockte die Jubilarin den Saal Herges und präsentierte der Narrenschar im "Murreland" auch erstmals in ihrer Geschichte ein Dreigestirn.

 Das Westumer Dreigestirn: Marcel Seul (v.l.), Michael Giehl, Jörg Schneider.

Das Westumer Dreigestirn: Marcel Seul (v.l.), Michael Giehl, Jörg Schneider.

Foto: Martin Gausmann

Prinz Michael (Giehl), Jungfrau Marcella (Marcel Seul) und Bauer Jörg (Schneider) werden die Westumer Jecken in der nächsten Session und die darauffolgenden Jahre regieren.

Denn so jeck sich Westum gibt: Prinz und Karnevalszug gibt es nur alle fünf Jahre. Die neuen Tollitäten wurden im stimmungs- und durchaus auch temperaturmäßig gut aufgeheizten Saal übrigens "offen getarnt" proklamiert. Da wurden vier mögliche "Prinzenpaare" auf die Bühne geholt und nach einigem Verwirrspiel kam "logischerweise" ein Dreigestirn heraus. Hübsche Dramatik und eine Symbolik für die gelungene Geheimhaltung, denn auch die gut informierten Westumer Kreise hatten ein Dreigestirn nicht auf der Rechnung.

Verstärkung bekommen die großen Tollitäten übrigens vom neuen Kinderprinzenpaar. Lukas I. (Sobotka) und Leonie I. (Konrad) sind die Nachwuchskräfte.

Wohl nur bei der rot-weißen KG bekommt man jene Fetenchemie hin, die aus Festkommers und Proklamation ein unterhaltsames Abendgeschehen mit viel Stimmung über fast sechs Stunden zaubert. Dazu trug natürlich auch Sitzungspräsident Bernd Fuchs bei, der solo die unterschiedlichsten Anforderungen bei der Moderation des Abends zu bewältigen hatte.

"Wir sind stolz. Wir sind die älteste Karnevalsgesellschaft in Sinzig", freute sich Westums Narrenchef Rudi Fuchs. Der fand aber auch nachdenkliche Worte zum immensen Aufwand und zu den vielen Schwierigkeiten, die die KG in ihrer acht Jahrzehnte dauernde Geschichte zu meistern hatte.

Danach hieß es aber "Bühne frei". Der Westumer Tanznachwuchs und die Möhnen enterten das Parkett. Marieche und Billche (Erika Holberg und Bettina Kurz) sowie Klaus Nonn und Rolf Hirsch bewiesen, warum ihre Zwiegespräche zum Besten gehören, was die örtliche Bütt hergibt. Danach bot Birgit Odenwald-Hanenberg, Leihgabe aus Bad Bodendorf, eine fulminante Show als Tina Turner.

Umjubelt auch der Auftritt der heimischen Tanzgruppe Meninas. Und das Wassenacher Fanfaren-Corps, das bei seiner Premiere in voller Mannschaftsstärke aufmarschiert war, erlebte mit, das es im Saal Herges auch im Wortsinne heiß hergehen kann.

Ein wenig Wehmut gab es nur beim Abschied des amtierenden Prinzenpaares. Jessica I. und Ingo I. (Ehepaar Müller) lobten die große Unterstützung, die sie in der Vergangenheit im jecken Sinziger Murreland erfahren hatten. Dazu hatten sich fast alle noch lebenden Tollitäten auf der großen Bühne versammelt. Für die 80-jährige KG Rot-Weiß Westum dürfte wohl eine sehr schwungvolle Session mit vielen Veranstaltungen und einen furiosen Rosenmontagszug anstehen.

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