Deutsche Steinzeug AG in Sinzig Die Ministerin staunt über die Roboter

SINZIG · Eveline Lemke war beeindruckt. Blitzsauber präsentierten sich die riesigen Hallen, in denen eigentlich Staub und Dreck zu vermuten ist. Immerhin werden dort Fliesen und Kacheln in allen denkbaren Variationen aus gemahlenem Steinzeug hergestellt, tonnenschwere Walzen und Mahlwerke sind in Betrieb, Öfen strahlen große Hitze ab.

 Werkleiter Bernd Mannheim erklärt Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, wie aus feinem Pulver Bodenplatten werden.

Werkleiter Bernd Mannheim erklärt Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, wie aus feinem Pulver Bodenplatten werden.

Foto: Martin Gausmann

Die Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin war am Freitag zu Gast bei der "Deutschen Steinzeug Cremer & Breuer AG" in Sinzig, dem größten Arbeitgeber der Stadt. Das Unternehmen liefert seine Keramik- und Feinsteinzeugfliesen und -platten in alle Erdteile.

Von den 235 Mitarbeitern ist in den großen Hallen wenig zu sehen. Nahezu vollautomatisch läuft die Bearbeitung von Ton, Quarz, Kaolin, Sand oder Feldspate ab. Wie von Geisterhand bewegen sich unbemannte Gabelstapler durch die Gänge, auf Fließbändern rollen Bodenplatten in gigantische Öfen, Roboter stapeln fertige Fliesenkartons.

Die Deutsche Steinzeug ist ein führender Anbieter von keramischen Belagsmaterialien. Mehrfach wurden die Produkte aus der Sinziger Niederlassung mit Designerpreisen bedacht. "Mut zur Innovation, hohe Investitionen in modernste umweltschonende Fertigungsanlagen, die ständige Verbesserung der Produktqualität und beispielhafte Recycling-Modelle gehören zusammen mit einem partnerschaftlichen Umgang mit den Kunden und einem herausragenden Serviceangebot zu unserer Unternehmenskultur" gab die Firmenleitung der Ministerin nach einem anderthalbstündigen Rundgang mit auf den Weg.

Zwölf Werke in Deutschland, Frankreich, Schweiz und den USA gehören zum Konzern. Die Anfänge der Sinziger Steinzeugproduktion gehen auf das Jahr 1870 zurück. Damals stand die Fabrikation von Mosaikplatten im Vordergrund. Neben der in Mettlach von der Firma Villeroy & Boch im Jahr 1869 errichteten Plattenfabrik entstand in Sinzig die "Mosaik-Platten- und Thonwaaren-Fabrik" von Ferdinand Frings u. Co., im Volksmund früher nur "Mosaikfabrik" oder "Plattenfabrik" genannt.

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