Sinzig startet gut vorbereitet ins neue Schuljahr Deutsch als zweite Fremdsprache

SINZIG · Das neue Schuljahr startet mit besonderen Herausforderungen für die drei Grundschulen in Sinzig, Westum und Bad Bodendorf sowie für die Barbarossaschule Sinzig Realschule Plus. Dort gilt es derzeit, 22 Mädchen und Jungen, die in den vergangenen Wochen aus ihren Heimatländern geflüchtet und nach Deutschland gekommen sind, ins Schulleben zu integrieren.

 Bürgermeister Wolfgang Kroeger dankte Bettina Kiefernagel (2. von rechts) sowie ihren Helfern (von links) Leonie Schmickler, Julia Nechterschen und Marius Kahl.

Bürgermeister Wolfgang Kroeger dankte Bettina Kiefernagel (2. von rechts) sowie ihren Helfern (von links) Leonie Schmickler, Julia Nechterschen und Marius Kahl.

Foto: Stadst Sinzig

Laut Uta Erlekamp, Konrektorin der Barbarossaschule, wurden spezielle Bücher für Schüler ohne Deutschkenntnisse angeschafft. Mit einem gezielten Kursangebot, das den Regelunterricht entlastet und die Kinder gleichzeitig inte-griert, soll eine besondere Förderung erfolgen. Während Hausaufgaben im Regelunterricht erstellt werden sollen, wird in separaten Kursen Deutsch als zweite Fremdsprache unterrichtet.

Die erste Aufgabe insbesondere bei Flüchtlingen aus dem arabischen Raum, die die lateinische Schrift nicht kennen, besteht in der Alphabetisierung. Schulleiter Udo Klingelhöfer informierte zudem, dass seitens der Schulleitung vorgesehen sei, darüber hinaus im neuen Schuljahr weitere Eingliederungskurse für Kinder mit Mi-grationshintergrund anzubieten. Dazu ist der Schulleiter derzeit im Gespräch mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD).

Bestens vorbereitet ist man auch hinsichtlich der Schulbuchausleihe. Während der Sommerferien wurde im Keller der Barbarossaschule gepackt, sortiert, kodiert, repariert und inventarisiert. Dank Bettina Kiefernagel und ihren Helfern Leonie Schmickler, Julia Nechterschen, Marius Kahl, Lena Schmickler und Marie Gesell erhalten zum Schulbeginn mehr als 600 Schüler ihre Schulbücher in bunten, nach Klassen und Schulen farblich sortierten Tragetaschen.

Bei seinem Besuch sprach Bürgermeister Wolfgang Kroeger Kiefernagel und ihrem Team ein großes Lob für die wochenlange strategische und logistische Meisterleistung aus.

"Es ist toll, was Sie geleistet haben. Während andere das Sommerwetter genutzt haben, sind hier mehr als 5000 Bücher bearbeitet worden", so Kroeger. Dankbar zeigte sich Kiefernagel nicht nur für das Lob des Stadtchefs, sondern auch für die gute Zusammenarbeit mit den Eltern und deren Wertschätzung, die sie ihr für ihre Arbeit entgegenbringen. Eltern stellen nicht mehr benötigte Bücher zur Verfügung. Auch der Umgang mit den Büchern sei sehr pfleglich.

"Wenn die Eltern merken, dass sie durch unsere Servicestelle eine Unterstützung erfahren, geben viele diese Hilfe auch auf irgendeine Weise zurück", freut sich die "Schulbuch-Mutti", wie Kiefernagel von den Schülern oft genannt wird.

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