Solardachkataster in Ahrweiler Detail-Infos zu 127.000 Dächern

KREIS AHRWEILER · Der Kreis Ahrweiler hat das flächendeckende Solardachkataster aktualisiert und mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet. So wurde der Wirtschaftlichkeitsrechner verfeinert, beispielsweise für die Frage, ob es sich für Gebäudebesitzer lohnt, ihren aus Sonnenenergie erzeugten Strom selbst zu nutzen.

Sinzig von oben mit den Schulen am Dreifaltigkeitsweg. Die rot markierten Dachflächen bedeuten: Hier lohnen sich Solaranlagen, um aus Sonnenenergie Strom zu erzeugen.

Sinzig von oben mit den Schulen am Dreifaltigkeitsweg. Die rot markierten Dachflächen bedeuten: Hier lohnen sich Solaranlagen, um aus Sonnenenergie Strom zu erzeugen.

Foto: AW Press

"Wir forcieren weiter die Nutzung sauberer Energien und den Klimaschutz", erklärt Landrat Jürgen Pföhler. Das Solardachkataster sei ein wichtiges Planungsinstrument für die Bürger. Das Kataster wird mit der Stiftung der Kreissparkasse Ahrweiler betrieben und steht im Internet kostenlos zur Verfügung: www.solarkataster-ahrweiler.de. Dort können sich die Eigentümer aller rund 127.000 Gebäude im AW-Land informieren, ob sich ihr Dach für eine Nutzung mit Photovoltaik (PV) eignet.

Die Eigenstromnutzung wird für viele Verbraucher immer interessanter. Für jetzt in Betrieb genommene Anlagen liegt die Einspeisevergütung deutlich unter dem Bruttopreis für Haushaltsstrom. Da die Vergütung in Zukunft weiter sinkt, wird die Eigenstromnutzung immer lohnenswerter.

Der Kreis Ahrweiler forciere die Energiewende im Rahmen seiner Möglichkeiten, so der Landrat. Konkret: Die Ausstattung der kreiseigenen Schulen mit PV-Anlagen produziert und erwirtschaftet rund 600.000 Kilowattstunden im Jahr; das reicht aus, um 150 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr mit Strom zu versorgen. Weitere Beispiele für kreiseigene Projekte sind die energetische Sanierung von Schulgebäuden, die Passivhaus-Erweiterung des Are-Gymnasiums oder die Hackschnitzelheizung beim Abfallwirtschaftszentrum "Auf dem Scheid" in Niederzissen. Die Neuerungen des Solardachkatasters im Überblick:

Die Berechnung des Eigenverbrauchs an Strom sowie der Kosten und der Größe einer Anlage sind jetzt möglich. Solarthermie, also die Wärmegewinnung für Heizung und Warmwasser durch Sonneneinstrahlung, und Photovoltaik können parallel und getrennt betrachtet werden. Das Solardachkataster berechnet die optimale Anzahl von Solarthermie-Kollektoren. Außerdem zeigt es an, wo die Module der Solarthermie und der PV auf dem Dach platziert werden sollten.

Das Anwendungsdesign wurde verbessert. Ein zusätzlicher "Expertenmodus" ist wählbar. Dieser berücksichtigt einzelne Parameter wie den Verbrauch an Strom und Wärme im Gebäude. Wer den gewonnenen Strom selbst nutzen möchte (Eigenverbrauch), kann dies mit Batteriespeichern optimieren. Die gängigen Speichertechniken (Lithium-Ionen und Blei-Gel) können bei der Berechnung ebenfalls berücksichtigt werden.

Wer weitere Infos erhalten möchte, geht im Internet so vor:

Per Mausklick auf das betreffende Dach klicken. Im Informationsfenster die Funktion "E-Mail zur Datenabfrage" anklicken und das Formular ausfüllen. Anschließend sendet die Kreisverwaltung Detailhinweise an die angegebene E-Mail-Adresse. Der individuelle Wirtschaftlichkeitsrechner lässt sich dann über den eingebauten Link aktivieren.

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