13. LebensKunstMarkt Zwischen Kunst und Kulinarik

REMAGEN · Bereits am Freitag tischte der provenzalische Spezialitätenmarkt französischen Käse auf, toskanische Extras, Tees und Gewürze aus Marokko. Keine Frage, dass sich die Wochenend-Besucher daran genauso delektierten.

 Die musikalischen Flics sind Stammgäste beim bunten Marktreiben in Remagen.

Die musikalischen Flics sind Stammgäste beim bunten Marktreiben in Remagen.

Foto: Martin Gausmann

Aber auf sie warteten zudem Kunst, Kunsthandwerk und LiveMusik, eben der bewährte Mix des LebensKunstMarktes, der - laut Wirtschaftsberater Marc Bors, "mit erneut angehobener Qualität" - seine 13. Auflage erlebte.

Obgleich der Himmel wolkig war, zog das Kunst-Kulinarik-Konzept, einschließlich lokaler Gastronomie wieder Tausende in Remagens Mitte und etwas abseits in die "grüne Oase" des Evangelischen Gemeindehauses. Mangels Wärme, Licht und Farben blieben die Gäste am Samstag indes, wie den Marktbeschickern auffiel, kürzer und weniger interessiert als bei Sonnenschein.

Ein Bad in der Kunst nahmen sie in der Freiluft-Galerie, wo sich 30 Künstler 20 Zelte teilten. Transparente Schichtenmalerei kam dort etwa von Dirk Groß, verwobene psychologische Landschaften von Elzbieta Slawinska, Skulpturen aus Metallstreifen von Markus Koch. Spezielle "Aquarell-Batik" zeigte Ursula Tomala, und Puppenmacherin Eva Lübold zauberte mit herrlich schrägen Figuren gute Laune. Die Kinder hatten rund ums Rathaus Spaß bei Mitmach-Aktionen von Irene Tietze-Trinkaus, Akteum und dem Arp Museum.

Auch die ansässigen Galerien, Ateliers und Künstlergruppen machten mit. So lockte Bloody Petes berittener Don Quichote aus Schwemmhölzern vor dem Katholischen Pfarrzentrum zur Gruppe RheinArt, die ihr Motto "TartORT" facettenreich interpretierte. Die Türen öffneten gleichfalls die Kulturwerkstatt, die StadtGalerie, die Gruppe AR Art am Rolandsbogen, Molly Noebels Galerie MoNo und die neue Ateliergemeinschaft "Kunststation Remagen" um Gründerin Irene Gravender.

Im MASH bot Eva M. Töpfer malerische Sprungsituationen, während der Artspace K2 farbintensive Bildvisionen präsentierte und Rosemarie Bassis Galerie die Phantastische Kunst Rainer Sperls und Eberhard Marx?. Schwarz-weiße Zeichnungen von Herbert Spang beeindruckten im Kunstraum Remagen Mitte. Derweil ließen sich treppauf in der Villa Heros die Ateliernehmer des Künstlerforums Remagen über die Schulter schauen.

Im Parterre gruben dagegen 19 Forum-Mitglieder künstlerisch "Unter der Oberfläche", wobei Dieter Wessinger das Gruseln lehrte. Fasziniert und beklommen verfolgten Ausstellungsgäste sein genial einfach wie präzise inszeniertes Video "Feeding", das die fremdgesteuerte Fütterung eines Menschen über eine künstlich geöffnete Körperstelle simuliert.

Gewohnt farbig und vielfältig punktete das Kunsthandwerk. Wer für sich oder als Geschenk Nützliches oder schönen Schnickschnack suchte, wurde fündig, ob Mode, wie zauberhaft Gefilztes und rheinischer Schieferschmuck oder Deko für Haus und Garten. Die Kreativwerkstatt "Verwandelt" steuerte Afrikanisches bei. An anderen Ständen zogen neckische Figuren-Mobiles, 3-D-Faltkarten, Silberbesteck-Ringe, Zier-Froschkönige und Rebenkugeln zum Bepflanzen das Auge ebenso an wie Papyrus-Gemälde und märchenhafte Vogelhäuser.

Hingucker waren zudem Bertold Stangs Intarsien-Holzstifte, edel-rustikale Keramik von Monika Hilger, die Schüsseln ausgefallener Hölzer Hartmut Wickes und Kreatives aus Metall von Künstlerschmied Wolfgang Ax. Zum siebten Mal war er in Remagen dabei, "vor allem wegen der rheinischen Mentalität, weil hier die Stimmung gut ist und die Leute nett", sprach er auch anderen Marktanbietern aus dem Herzen.

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