Hochschule Koblenz Wirtschaftsministerin Lemke besucht den Rhein-Ahr-Campus

REMAGEN · Nicht nur das Kennenlernen stand im Fokus. Es ging unter anderem auch um das Ausloten des Stellenwerts des Campus in der lokalen und regionalen Wirtschaft.

Und zudem stand die Erkundung von Chancen für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Landesregierung und lokaler sowie regionaler Politik beim Besuch der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin, Eveline Lemke (Bündnis 90/Grüne), im Blickpunkt. Das Treffen mit dem Präsidium der Hochschule Koblenz hatte die Remagener Stadtratsfraktion der Grünen initiiert.

Lemke erfuhr dabei, dass der RAC als Standort der Hochschule Koblenz kontinuierlich weiter wachse: Ursprünglich für 1000 Studierende ausgerichtet, zähle allein der Fachbereich Mathematik und Technik heute 840 Studierende, so das Präsidium. Und im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hätten sich sogar 1850 Studierende eingeschrieben. Informiert wurden Lemke sowie die Grünen-Stadtratsmitglieder Frank Bliss und Antonio Lopez von den Professoren des RAC.

Beide Fachbereiche sehen nach ihren Angaben weitere Entwicklungsmöglichkeiten im Weiterbildungsangebot. Das MBA-Fernstudienprogramm mit acht Vertiefungsrichtungen etwa zähle deutschlandweit zu den größten Anbietern für Weiterbildung. Im technischen Fachbereich starte zum Wintersemester 2014/15 in Zusammenarbeit mit der Compu Group Medical AG Koblenz der praxisintegrierte duale Bachelor-Studiengang namens "Software Engineering im Gesundheitswesen". Ausgebaut werden soll zudem die Kooperation in Weiterbildung und Forschung mit Unternehmen in der Region.

Auf bereits bestehende Netzwerke wie das "Technologiezentrum Koblenz" und das "Keramikcluster" in Höhr-Grenzhausen wies Lemke hin. Das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, "Horizont 2020", war ein weiteres Thema, da sich die EU in diesem Forschungsförderungsprogramm ausdrücklich kleinen und mittleren Unternehmen und Hochschulen öffne. Unterstützt werden sollen entsprechende Anträge durch die an der Hochschule Koblenz im Aufbau befindliche Stelle einer EU-Forschungsreferentin. Ziel sei es, die gute Entwicklung der Drittmitteleinnahmen an der Hochschule in der Zukunft fortzusetzen und sich als starker Standort für anwendungsorientierte Forschung zu positionieren, sagte Professor Dietrich Holz, Vize-Präsident für Forschung. Ein wichtiger Schritt dazu sei das Anwendungszentrum für multimodale und luftgestützte Sensorik (AMLS), eine Abteilung des Fraunhofer Instituts für Hochfrequenzphysik und Radartechnik, sagte Professor Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz.

Neben Projekten wie der Dokumentation der Rückführung des Naturschutzgebietes Obere Ahr berichtete Immanuel Weber über eine bestehende Kooperation mit Südafrika. In deren Mittelpunkt stünde die Nutzung des in Remagen vorhandenen Kleinhelikopters, der für die Naherkundung eingesetzt werde. Frank Bliss sah auch eine mögliche Zusammenarbeit mit Ruanda. Technologie aus Remagen könnte im ostafrikanischen Partnerland von Rheinland-Pfalz zum Beispiel für Landwirtschafts- und Klimauntersuchungen genutzt werden.

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