Barrierefreier Wohnraum in Remagen Seniorenbeirat diskutiert mit Bürgermeister Herbert Georgi

REMAGEN · "Ausreichend preiswerten und barrierefrei ausgebauten Wohnraum für ältere, in Remagen lebende Menschen schaffen", dieses große Ziel hat sich der Seniorenbeirat der Stadt Remagen auf seine Fahne geschrieben. Dass das eine ganz weiter Weg wird, wurde bei der jüngsten Sitzung des Gremiums im DRK-Heim deutlich.

Auf Einladung der Beiratsvorsitzenden, Anna Turiaux, war Remagens Bürgermeister Herbert Georgi zum Sachstandbericht und einer kleinen Diskussionrunde gekommen. Turiaux und auch Beiratsmitglied Wolfgang Jacobsen (CDU), der maßgeblich an der Einladung in Richtung Georgi beteiligt war, hatten die Faktenlage dargestellt. Im Jahr 2030 werden 30 Prozent aller Remagener, das sind rund 4500 Menschen, älter als 65 Jahre sein, der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum wird also immens steigen.

Diskutiert wurde über ein Wohnraumversorgungskonzept. "Das gibt es hier nicht", räumte der Remagener Stadtchef frank und frei ein. Im Rathaus hatten sich aber der Bürgermeister und sein Mitarbeiterstab viele Gedanken zum Thema gemacht und eifrig recherchiert. In keiner der benachbarten Städte, auch nicht in Bad Honnef oder Meckenheim in NRW, ist ein solches Konzept in Sachen Wohnraum aufgelegt worden. Koblenz mit seinen 100 000 Einwohnern hat eine solches Wohnraumversorgungskonzept gestartet. Und stößt nach Erkenntnissen von Georgi auf immense Schwierigkeiten, sich überhaupt eine vernünftige Datengrundlage zu verschaffen.

"Jede Kommune würde bei der Umsetzung eines solchen Programms in Eigenregie finanziell rettungslos überfordert sein", so Georgi, der bei einen Schuldstand von rund 20 Millionen Euro ein Engagement der Stadt in dieser Hinsicht ausschloss. "Der Immobilienmarkt wird sich der gesteigerten Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum anpassen", gab sich Georgi dennoch optimistisch.

Ein möglicher Ansatz könnte sich aus einem Antrag der Ratsfraktion der Remagener Grünen ergeben. Die Grünen wollen ein umfangreiches Gutachten für eine zukunftsfähige Stadt durchsetzten: Arbeitstitel "Remagen 2030". Dabei soll der demografische Wandel eine entscheidende Rolle spielen. Georgi gab sich im Seniorenbeirat diesem Antrag wohlgesonnen und hofft, einen Topf in Mainz zur Finanzierung zu finden. Eine ganz Reihe der aufgeworfenen Fragen könnte durch ein solches Gutachten beantwortet werden. "Wir müssen in dieser Frage weiter aktiv bleiben und Druck auf die Politik auf allen Ebenen machen", fasste Anna Turiaux die Diskussionsrunde zusammen.

Zu Gast waren am Donnerstag auch Studenten der Fachhochschule. Diese stellten ihr Projekt eines Einkaufsservice "Bis zur Tür" vor. Und auch das nächste Projekt des Seniorenbeirates steht schon. "Selbstbestimmtes Altern" wird das Motto einer Podiumsdiskussion sein, die am Donnerstag, 6. Juni, ab 17 Uhr im Foyer der Rheinhalle stattfinden wird.

Der Seniorenbeirat

Seit 2011 gibt es in Remagen einen Seniorenbeirat, der sich um alle Belange und Interessen von Senioren kümmert. Dieser Beirat besteht aus 15 Mitgliedern, die vom Stadtrat nach Vorschlag von den örtlichen Vereinen, Einrichtungen und Parteien berufen wurden.

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