Insel Nonnenwerth Salomon Ensemble spielte schottische und walisische Volksliedvertonungen

NONNENWERTH · Mit einem umfangreichen Programm huldigten die vier Musiker des Salomon Ensembles beim 3. Nonnenwerther Inselkonzert am Sonntag im Kapitelsaal des Klosters den Komponisten Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven.

 Das Salomon Ensembles spielt unbekanntere Kompositionen von Haydn und Beethoven.

Das Salomon Ensembles spielt unbekanntere Kompositionen von Haydn und Beethoven.

Foto: Gausmann

Gespielt wurden jedoch nicht die allseits bekannten Klassiker. Unbekanntere Kompositionen und Liedvertonungen zeigten eine neue, selten gehörte Seite der Wiener Klassiker.

Die Zeit der schottischen und walisischen Volksliedkultur im 18. Jahrhundert ist ein selten geöffnetes Kapitel auf klassischen Konzerten. Da wurde munter zwischen Text und dazugehöriger Melodie hin und her getauscht - auf dem Festland undenkbar. Findige Verleger konnten dafür auch die namhaften Komponisten Haydn und Beethoven gewinnen, die teilweise noch nicht einmal die Liedtexte für ihre Noten gekannt haben sollen.

Vom schottisch-melancholischen "The Tears of Caledonia" über das walisisch-selbstironische "Cupid's kindness" bis zum natürlich-verspielten "The white Cockade" kamen im Konzert verschiedene Stimmungen zu Gehör. Annette Wieland (Gesang), Hans-Joachim Berg (Barockvioline), Katharina Olivia Brand (Hammerklavier) und Johannes Berger (Barockcello) haben sich der historischen Aufführungspraxis verschrieben. Im Zentrum des musikalischen Geschehens: der Nachbau eines Original-Hammerflügels von 1795 - das Instrument Haydns, Mozarts und des jungen Beethoven.

Im Vergleich zum heutigen Konzertflügel ist das historische Instrument zwar nicht so laut, kann dafür aber ein paar Nuancen mehr hervorbringen. Diese stellte Brand mit zwei der Bagatellen op. 33 von Beethoven unter Beweis - kleine verspielte Stückchen mit enorm hoher technischer Anforderung.

Höhepunkt direkt nach der Pause war die Kantate für Sopran und Hammerklavier "Arianna a Naxos" von Haydn. In der bis in Details durchkomponierten Mini-Oper - ein bewusst gesetzter Kontrapunkt zur freien Kompositionsweise von der Insel - bemerkt die griechische Mythengestalt Ariadne, dass sie von ihrem Geliebten Theseus auf der Insel Naxos alleingelassen wurde - ein wütendes "Barbaro!" inklusive. Die Zuhörer spendeten reichlich Applaus für einen rundum gelungenen Konzertabend.

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