Versorgung von Senioren Remagener Studenten starten Feldversuch in Bad Neuenahr

REMAGEN · Logistikstudenten des Rhein-Ahr-Campus in Remagen werden unternehmerisch im Online-Geschäft tätig. In Bad Neuenahr wollen sie deshalb einen Feldversuch starten. Es geht um die Versorgung der Altersgruppe 60 plus mit Lebensmitteln - per online-Bestellung und bis zur Tür.

Starten den Feldversuch: (von links) Elias Dieckhoff, Gero Hennesen, Patricia Grah und Ansgar Theisen erläutern im Rhein-Ahr-Campus ihr Projekt.

Starten den Feldversuch: (von links) Elias Dieckhoff, Gero Hennesen, Patricia Grah und Ansgar Theisen erläutern im Rhein-Ahr-Campus ihr Projekt.

Foto: Günther Schmitt

So heißt auch die von Gero Hennesen, Ansgar Theisen und Elias Dieckhoff eingerichtete Homepage www.biszurtür.de. Betreut wird das Projekt von Professor Thomas Mühlencoert und Diplom-Kauffrau Patricia Grah.

"Wir haben Bad Neuenahr für unseren Feldversuch deshalb ausgesucht, weil es einen hohen Altersdurchschnitt und eine hohe Lebensqualität hat", sagt Gero Hennesen. Und: "Wenn wir zehn bis 20 Testpersonen finden, können wir im Januar loslegen." Bislang sei dazu schon Kontakt mit dem Seniorennetzwerk der Kreisstadt und deren Wirtschaftsförderung aufgenommen worden.

Ziel des Ganzen: Bestellannahme, Bearbeitung und Auslieferung von Lebensmitteln in der Bad Neuenahrer City. "Dieser Service soll pro Einkauf mit sieben bis neun Euro zu Buche schlagen", erklärt Ansgar Theisen, der auch ein Beispiel nennt.

"Eine Seniorin ist von Düsseldorf in eine Eigentumswohnung in Bad Neuenahr gezogen, aber nicht für einen Großeinkauf mobil. Da greift unser Angebot."

Denn entweder könne die Seniorin selbst oder Angehörige von jedem Punkt wo es einen PC gibt, die online-Bestellung aufgeben. In einem großen Bad Neuenahrer Einzelhandelsgeschäft, das sich am Feldversuch beteilige, würde dann eingekauft, verpackt und durch die Studentengruppe nach einem Tourenplan zu möglichen Wunschzeiten geliefert.

"Derzeit erstellen wir das Start-Sortiment", sagt Elias Dieckhoff. "Wir wollen aber auch auf die Wünsche unserer Kunden eingehen. Deshalb sind Ergänzungen immer möglich."

Wichtig sei, dass es bei den Waren Marken- und Eigenprodukte der Einzelhandelskette gebe, um den Online-Bestellern die Wahl zwischen den Preiskategorien zu lassen. Bezahlt werde bei Lieferung inklusive Serviceaufschlag, die Studenten rechneten dann mit dem Lieferanten ab.

Der Feldversuch ist zunächst bis März terminiert, wird wissenschaftlich begleitet und anschließend auch aufgearbeitet. Die Grundintention dabei erläuterte Patricia Grah im Gespräch mit dem General-Anzeiger: "Menschen wollen auch im Alter selbstbestimmt leben, doch viele können das nicht, wenn sie nicht beliefert werden." Denn nicht überall sei es möglich, dass sich Angehörige oder Nachbarn um den Großeinkauf kümmerten. Hier greife die Idee der Dozentin.

Die Studenten schließen bei Erfolg ihrer Aktion übrigens eine Existenzgründung nicht aus. Denn davon, eine Marktlücke gefunden zu haben, sind sie überzeugt.

Deshalb bitten sie auch interessierte Senioren oder Angehörige, sich bei ihnen zu melden. Dann wird den Betroffenen auch ein Fragebogen übermittelt, bei dem es neben Kaufgewohnheiten auch um Fertigkeiten im Umgang mit einem PC oder darum geht, wie viel einem persönlich ein solcher Lieferservice in Euro wert ist.

Interessenten an der Teilnahme am Feldversuch können sich melden bei Gero Hennesen unter Telefon 0 26 42/93 25 15 oder per Mail unter info@biszurtuer.de. Weitere Informationen zum Projekt sind unter http://blog.biszurtür.de zu finden

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