Irene Alt Ministerin thematisiert in Remagen Kinderbetreuung und Asylbewerber

REMAGEN · "Rheinland-Pfalz hat in den vergangenen beiden Jahren in zwei Bereichen deutliche Reformen umgesetzt und gesetzte Ziele sogar überschritten." Das sagte die Mainzer Familienministerin Irene Alt, die auf Einladung der Grünen um Frank Bliss nach Remagen gekommen war.

 Gut gelaunt: Irene Alt und Frank Bliss bei der offenen Fraktionssitzung der Grünen in Remagen.

Gut gelaunt: Irene Alt und Frank Bliss bei der offenen Fraktionssitzung der Grünen in Remagen.

Foto: Gausmann

Bei der offenen Fraktionssitzung in der "Casa Antonio Lopez" unterstrich Alt: "Die rund 2500 Kinderbetreuungseinrichtungen im Land bieten bereits 35 Prozent der Plätze für die unter Dreijährigen an. Zum anderen besuchen hier 97 Prozent aller drei- bis sechsjährigen Kinder einen Kindergarten."

Im Bundesdurchschnitt seien es weniger als 93 Prozent. Das Besondere sei dabei, dass auch Familien mit Migrationshintergrund zu rund 92 Prozent ihre Kinder in den Kindergarten schickten. Damit liege Rheinland-Pfalz acht Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt von 83,5 Prozent.

Auch in anderen Bereichen sei das Land gut vorangekommen, so Ministerin Alt. Erhebliche Fortschritte gebe es bei der Betreuung von Asylbewerbern. So werde die Abschiebehaft in Rheinland-Pfalz nach Möglichkeit nicht angewandt. Stolz sei die Landesregierung auf ihre Initiative, für ausländische Mitbürger eine "Willkommenskultur" schaffen zu wollen.

So würden in Seminaren Mitarbeiter von Verwaltungen darin geschult, Einwanderern freundlich zu begegnen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, in Deutschland willkommen zu sein.

Auch sei angestrebt, die Quote der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst auf den Prozentsatz der Menschen mit Migrationshintergrund im Bundesland allgemein zu bringen, also von derzeit weniger als zehn Prozent auf angestrebte 17 oder 18 Prozent. Dies hätte zum Beispiel bei Polizei, Lehrern oder im Kindergarten erhebliche Vorteile.

In der Diskussion, an der Vertreter des Remagener Seniorenbeirats, des Beirats für Migration und Integration, Mitglieder anderer Ratsfraktionen sowie zahlreiche andere Gäste tei nahmen, kam auch die Familien- und Jugendpolitik zur Sprache. Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stünde hier an erster Stelle der Landespolitik, betonte Alt.

Alleine 460 von insgesamt 600 Millionen Euro Jahresetat des Ministeriums würden in Rheinland-Pfalz für die Kinderbetreuung verausgabt. Hier sei aber Weiteres zu leisten. Ganztagsschulen reichten nicht aus, um ältere Kinder zu betreuen. So müssten Kinderhorte auch weiter gefördert werden.

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