"Gala-Nacht der Stars" in Remagen Inge Meysel sprach aus dem Off

REMAGEN · Eine Tür hätte gestört. Doch die übertragene Klinke in die Hand gaben sich Zarah Leander, Cher und Aretha Franklin ebenso wie die Blues Brothers und Falco. Eine "Gala Nacht der Stars" stand schließlich auch auf dem Programm.

 In Remagen wurden unvergessene Stars wieder lebendig.

In Remagen wurden unvergessene Stars wieder lebendig.

Foto: Martin Gausmann

Rund 22 Weltstars in rund zweieinhalb Stunden sollten es am Ende sein, die sich in der Remagener Rheinhalle ein Stelldichein gaben.

Zum wiederholten Mal war dort zum Jahreswechsel Heinz-Peter Wölke mit seiner Rainbow-Band und diesmal fünf statt vier internationalen Sängern zu Gast. Dass es anders als bei den früheren Gastspielen unter dem damaligen Titel "Musicals in Concert" diesmal nicht nur um Musicals ging, wurde schon klar, als zum Auftakt "James Bond" das Podium enterte.

Die unerfüllte Liebe von "Moneypenny" zu dem Agenten war immer wieder Thema des Abends, wie es überhaupt mehr sketchhafte musikalische Zwischenspiele als früher gab.

Aber es gab bei der schwungvollen und farbigen Reise durch Swing, Schlager, Rock und Pop auch "Musical" mit dem gebürtigen U.S.-Amerikaner Mark Polak (der unter anderem Elvis, Falco und Hubert Kah mimte) und dem eher für das komische Fach zuständigen Patrick Granado (Michael Jackson, Stevie Wonder) sowie der aus Neuseeland stammenden Roimata Templeton (Cher, Tina Turner) und den Britinnen Christina Fry (Zarah Leander, Moneypenny) und Maria Jane Hyde (Nena, Marilyn Monroe).

Hyde eröffnete den Songreigen mit "New York, New York" und "Cabaret".

Es folgten unter anderem Dean Martin alias "the king of cool", so Wölke, und "the king of pop" Michael Jackson.

Nicht unbedingt die angekündigte "Steppshow à la Riverdance" präsentierte eine eher angestrengt als leichtfüßig und entspannt wirkende Templeton. Dennoch verdiente sie sich einen Anerkennungsapplaus des Publikums für die minutenlange temporeiche Soloeinlage zu "Singin' in the rain" und gefiel unter anderem als Shirley Bassey ("Goldfinger") und Natalie Cole ("Unforgettable").

Mächtig ins Zeug legten sich die beiden Männer als Blues Brothers, und Hyde und Fry konterten als Abba-Girls ("Waterloo"). Im Mixed-Duett punkteten Polak und Fry mit "Something stupid". Gerne verziehen die Zuhörer den Sängern ihren englischen Akzent bei der Interpretation etwa von "Ich weiß, es wir einmal ein Wunder gescheh'n".

Manchmal hätte man sich statt der opulenten Lichtshow und den donnernden Beats der Band etwas mehr Gefühl und Feinsinn gewünscht. Zu albern und klamaukig für viele waren Showeinlagen wie Nana Mouskouris kindisches "Guten Morgen Sonnenschein" oder Dean Martins gelalltes "Everybody loves somedy sometimes".

Gags wie ein Anruf von Dieter Bohlen bei Moneypenny kamen an und Inge Meysels Bekenntnis aus dem Himmel: Die einstige "Mutter der Nation" erklärte aus den Off gegenüber dem Agenten, dass sie auch gerne ein Bond-Girl gewesen wäre. Am Schluss spendete das Publikum begeistert Beifall.

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