Barrierefreiheit in Remagen Grüne wollen unmittelbare Umsetzung

REMAGEN · Vehement wehren sich die Grünen-Sprecher Karin Keelan und Frank Bliss in Remagen gegen eine "Inklusionspolitik nur auf dem Papier". In der vergangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hatten die Grünen zum wiederholten Mal beantragt, auf der Basis eines vorliegenden Konzeptes schnelle Schritte für mehr Barrierefreiheit in der Römerstadt zu unternehmen.

Dieser Antrag war mit dem Hinweis auf die Aufnahme des Themas in das Strategiekonzept der Stadt Remagen jedoch von der Mehrheit im Ausschuss abgelehnt worden.

"Vor zwölf Jahren hat ein Remagener Bürger zusammen mit den Grünen und in Kooperation mit Körperbehinderten ein in sich schlüssiges Konzept zur Barrierefreiheit in Remagen ausgearbeitet. Das Ergebnis war so gut, dass auch andere Parteien die Mitautorenschaft reklamierten.

Umgesetzt wurde von diesem Konzept bisher aber nur die Absenkung von Bürgersteigen und die Regelung, dass der Stadtrat im Foyer der Rheinhalle tagt", so Bliss. Alle anderen Gremiensitzungen finden hingegen nicht barrierefrei statt, sondern in der zweiten Etage des Rathauses.

Der ebenfalls wiederholt gestellte Antrag der Grünen, den Einbau eines Aufzuges im Rathaus zu prüfen, sei einmal mit Verweis auf die Kosten, dann mit dem Hinweis auf verloren gehenden Büroraum abgelehnt worden. Der Folgeantrag, wenigstens den Einbau eines Treppenlifts im Rathaus zu prüfen, warte seit Monaten auf eine Antwort.

Schließlich habe man nach Jahren intensiven Bemühens mit großem Kostenaufwand eine behindertengerechte Toilette neben der Tourist-Information eingerichtet, die Nutzung aber von der Verwendung eines Spezialschlüssels abhängig gemacht, über den kaum ein Betroffener verfüge. Denn: Eine ständig zugängliche Behindertentoilette könne sich Remagen wegen der Betriebskosten angeblich nicht leisten.

Die Stadtratsmitglieder Keelan und Bliss seien "angesichts dieser massenhaft angehäuften Probleme über die erneute Vertagung des Themas verärgert". "Es gehört schon erhebliche Chuzpe dazu, konkrete Schritte nicht tun zu wollen oder ständig zu vertagen, aber immer großartigere Vorhaben im Remagener ?Strategiekonzept' festzuschreiben", so Keelan und Bliss.

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