Nicht zuletzt eine kürzlich durchgeführte "Gebäudestrukturanalyse" habe ergeben, dass die kleine Kirchengemeinde über einen zu großen Gebäudebestand verfügt, bestätigte Baukirchmeister Thomas Dackweiler. Rund 15 Mal werde der Saal im Jahr von der Kirchengemeinde genutzt. Und dies bei Betriebskosten von monatlich rund 1700 Euro.

"Da müssen wir uns schon fragen, ob das Betreiben eines solchen Gemeindehauses so noch gerechtfertigt ist", erklärte der Baukirchmeister. Hinzu komme ein nicht unerheblicher Sanierungsstau. So müsse die Immobilie energetisch auf Vordermann gebracht werden, zudem sei das Gebäude nicht behindertengerecht. Eine Verkaufsentscheidung gebe es zwar noch nicht, unterstrich Dachweiler. Doch gebe es wohl mittelfristig keine andere Option.

Die Stadt Remagen hat man offiziell noch nicht von der Verkaufsabsicht in Kenntnis gesetzt. Lediglich der Ortsbeirat wurde in dessen jüngster Sitzung kurz informiert.

"Es wäre ein großer Verlust, wenn der Saal nicht mehr zur Verfügung stünde", befand Remagens Bürgermeister Herbert Georgi gegenüber dem General-Anzeiger. Schließlich sei das Evangelische Gemeindehaus stets ein beliebter Treffpunkt für die Oberwinterer gewesen.

Das Gemeindehaus der Kirchengemeinde verfügt über einen kleinen Saal nebst Bühne, der Platz für etwa 150 Besucher bietet. Auch gibt es eine Küche und Jugendräume. Ferner verfügt die Gemeinde in Oberwinter noch über das zum Teil vermietete Pfarrhaus und natürlich die Kirche.

Vor drei Jahren hatte die Evangelische Kirchengemeinde in Remagen bereits das Martin-Luther-Zenrum nebst Bücherei in Kripp veräußert und in der Innenstadt ein neues Gemeindehaus errichtet.