Neujahrsempfang in Oberwinter Die SPD will den Ortsvorsteher stellen

OBERWINTER · Unter den Augen Willy Brandts feierte der SPD-Ortsverein Oberwinter am Samstag seinen Neujahrsempfang. Denn traditionell hängen die Sozialdemokraten das Porträtfoto, das der SPD-Ehrenvorsitzende 1976 dem Ortsverein mit persönlicher Widmung überreicht hatte, zum Empfang ins Alte Rathaus.

 Oberwinters SPD-Chef Winfried Glaser (von links) mit Karl-Heinz Lülsberg, Sabine Jung, Alfred Dittrich, Andreas Bieber, Beate Reich und Marcel Hürter.

Oberwinters SPD-Chef Winfried Glaser (von links) mit Karl-Heinz Lülsberg, Sabine Jung, Alfred Dittrich, Andreas Bieber, Beate Reich und Marcel Hürter.

Foto: Martin Gausmann

Zur Eröffnung des politischen Jahres begrüßte der Oberwinterer SPD-Chef Winfried Glaser Staatssekretärin Beate Reich, die auch die SPD der Gesamtstadt anführt, den Landtagsabgeordneten Marcel Hürter, SPD-Kreisvorsitzenden Bernd Lang und den Stadtbeigeordneten Joachim Titz (CDU). "Für unseren Ortsverein war 2013 ein gutes Jahr", stellte Glaser fest. So habe man sechs neue Mitglieder in den Reihen. Der Ortsverein Oberwinter sei mit nunmehr 72 Mitgliedern - hinter Bad Neuenahr-Ahrweiler - der zweitgrößte im Kreis Ahrweiler.

Als Hauptrednerin ergriff die Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Christine Wießmann, das Wort. Von der Einrichtung eines Seniorenbeirats über die Inkraftsetzung eines Stadtentwicklungskonzeptes bis hin zur Einführung einer Ganztagsgrundschule und der Einstellung einer Schulsozialarbeiterin reichten die Erfolge, die sich die SPD-Fraktion in den vergangenen Jahren auf ihre Fahnen habe schreiben können.

Als Ziele für die Zukunft nannte Wießmann den Erhalt und die Gestaltung des Stadtzentrums und der Ortskerne, die bürgerfreundliche "Überplanung" der B9 und die Integration anderer Kulturen. Außerdem forderten die Sozialdemokraten ein Tourismuskonzept, in das die Ortsteile stärker einbezogen würden. Gleiches gelte für die Wirtschaftsförderung.

Aus Sicht der Oberwinterer SPD ist laut Glaser die Ablösung von Ortsvorsteher Norbert Matthias das vordringliche Ziel. So hofft sie, dass bei den Kommunalwahlen im Mai ihre Ortsvorsteherkandidatin Angela Linden-Berresheim die Nase vorn haben wird. Die 59-Jährige hatte sich bei der Mitgliederversammlung per Stichwahl gegen Christa Reinartz-Uhrmacher durchgesetzt und nutzte den Neujahrsempfang, um sich der Öffentlichkeit vorzustellen.

"Ich bin kein alter Hase im Politikgeschäft. Das ist kein Nachteil, denn ich will meinen eigenen Stil entwickeln", erklärte Linden-Berresheim, die sich selbst als Überraschungskandidatin bezeichnet. Nachdem sie 30 Jahre lang eine Tankstelle geführt habe, wolle sie nun die Bürger von Oberwinter, Rolandseck, Bandorf, Waldheide und Birgel vertreten. "Ich möchte dabei helfen, unnötige bürokratische Hürden abzubauen, und die Stimme unserer Ortsteile zu mehr Gehör in der Kernstadt verhelfen", betonte die Kandidatin.

Schließlich bildete der Neujahrsempfang auch den Rahmen, um langjährige Mitglieder zu ehren. Für 60-jährige Mitgliedschaft zeichnete Winfried Glaser Karl-Heinz Lülsberg mit der goldenen Ehrennadel aus. Seit fünf Jahrzehnten ist Luzie Faßbender dem Ortsverein treu. Seit 40 Jahren engagieren sich Ute Metternich, Ingeborg Stammler, Alfred Dittrich und Herbert Mehring in der Oberwinter SPD. Und seit einem Vierteljahrhundert Jahren sind Andreas Bieber, Jörg Ottersbach und Sabine Junge dem Ortsverein treu verbunden.

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