Wallfahrt 2013 Beim Auftaktgottesdienst stand das silberne Apollinarishaupt im Mittelpunkt

REMAGEN · Mit der Erhebung des Hauptes des heiligen Apollinaris ist am Samstag die Apollinariswallfahrt 2013 feierlich eröffnet worden. Dechant Pfarrer Johannes Georg Meyer zelebrierte den Auftaktgottesdienst mit den Pilgern in der Apollinariskirche bei der "Gemeinschaft der gekreuzigten und auferstanden Liebe" um Pater Bartholomé van Oudheusden, die seit 2008 auf dem Remagener Apollinarisberg die Tradition der dort früher ansässigen Benediktiner und Franziskaner fortsetzt.

 Um den Apollinarisberg wird das silberne Apollinarishaupt getragen. Es ist ansonsten in einem Sarkophag aufbewahrt.

Um den Apollinarisberg wird das silberne Apollinarishaupt getragen. Es ist ansonsten in einem Sarkophag aufbewahrt.

Foto: Martin Gausmann

Im Mittelpunkt stand die kostbare silberne Büste, die seit dem späten Mittelalter in der Krypta der Apollinariskirche in einem steinernen Sarkophag aufbewahrt und zu den jährlichen Wallfahrten erhoben wird. Auch in einer Prozession unter dem Ehrengeleit der Sankt Sebastianus Schützen wurde sie gewürdigt.

"Einerseits kommen die Pilger wegen der Fürsprache des heiligen Apollinaris, andererseits bedeutet die Wallfahrt auch eine Unterbrechung des Alltags, ein Innehalten und ein Suchen nach dem eigenen Glauben", sagte der Pfarrer von Remagen und Dechant des Dekanates Remagen-Brohltal, Johannes-Georg Meyer, in seiner Predigt.

Denn der christliche Glaube habe in unserer Gesellschaft die Selbstverständlichkeit verloren. "Deutschland ist ein Missionsland, aber wie reagieren wir darauf? Wir sollten nicht die Hände in den Schoß legen, sondern die Herausforderung annehmen und uns auf die Fragen der Menschen heute einlassen", appellierte Meyer an die Pilger.

Die Geschichte der Büste wird mit der Überbringung der Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln 1164 in Verbindung gebracht. Seit dem 14. Jahrhundert sind Wallfahrten zu Ehren des heiligen Apollinaris bekannt. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Büste in Kriegswirren mehrfach woanders in Sicherheit gebracht, kam jedoch 1836 wieder endgültig zurück nach Remagen, wo wie schon im Mittelalter zeitgleich mit der Wallfahrt der Jakobsmarkt abgehalten wird.

Tausende Besucher und Pilger werden bis zum Ende der Wallfahrt am Sonntag, 4. August, erwartet. Das Leitmotiv "Geht! Macht alle Menschen zu meinen Jüngern!" ist dem Matthäusevangelium entnommen.

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