Studio MoNo in Remagen Ausstellung von Maler Hans-Joachim Paul

REMAGEN · Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen - das kann Hans-Joachim Paul nicht passieren. Der seit 1998 malende Künstler, der als Diplom-Ingenieur für Kartographie wissenschaftliche Atlanten erarbeitete, hat seine künstlerische Arbeit methodisch im Griff, indem er eine Struktur zu packen bekommt.

 Er liebt die Farben: Maler Hans-Joachim Paul.

Er liebt die Farben: Maler Hans-Joachim Paul.

Foto: Martin Gausmann

In seiner kleinen Präsentation "Mythos Wald", für die er von Molly Noebel in deren Studio MoNo "eine Wand erbeten hat", wie die Inhaberin den Gästen der Vernissage berichtete, hält sich Paul an die Stämme.

Deren Belaubung lässt er meist weg, bieten die Bilder doch auch ohne Blattwerk Augenfutter satt. Fast übers ganze Format und bis zur Bildoberkante drängen machtvoll Baumschäfte, die tatsächlich noch weit darüber hinaus zu wachsen scheinen. Am "Alten Basaltweg Kasbachtal" sind sie als streifige Wand ungemein dicht gereiht.

"Kopfbuchen am Venusberg" greifen derweil mit langen Verästelungen, die einer speziellen Art der Holzernte entspringen, krakenartig in den Raum. Indes werfen gegabelte Stämme des Westerwalds wellige Schatten im Schnee, durch den sich ein rosa Pfad schlängelt. Überhaupt die Farben: In der reduzierten Formenwelt Pauls geht es knallig bunt zu.

Nur der "Lichte Wald im Kottenforst", sehr deutsch in Reih und Glied stehend, ist natürlich getönt. Der Künstler, der zur Remagener Kunstgruppe RheinArt gehört und sich im Verein Lebendiger Marktplatz engagiert, liebt die Farben. Sonst hätte er sich nicht durch David Hockneys Bilder von Yorkshire, "märchenhafte, ornamental stilisierte Szenarien", zu seiner Waldserie anregen lassen.

Doch wie er Orange, Grün, Lila und Pink einsetzt, hat System. "Ich habe versucht", so sagt er bescheiden, "mit farbigen Mitteln die Perspektiven von warmen zu kalten Farben herauszuarbeiten". Das funktioniert einwandfrei und bereitet Menschen, die heftiges Kolorit nicht scheuen, visuelles Vergnügen.

Info

Die Ausstellung in der Marktstraße 84 ist bis Freitag, 30. Mai, freitags von 15 bis 18.30 Uhr geöffnet sowie nach Vereinbarung: per Mail an mono@noebel.com oder telefonisch unter 02642/907750.

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