Remagener Rheinhalle 80 Zuhörer beim dritten Energiesymposium des Solarvereins

REMAGEN · "Die Energiewende ist machbar", so das Fazit des 3. Energiesymposiums des Solarvereins. Rund 80 Zuhörer waren ins Foyer der Rheinhalle gekommen. Referent des Abends war Wolf von Fabeck, der seit 20 Jahren beim bundesweit operierenden "Förderverein Solarenergie" treibende Kraft ist.

 Wolf von Fabeck referierte im Foyer der Rheinhalle zum Thema "Energiewende".

Wolf von Fabeck referierte im Foyer der Rheinhalle zum Thema "Energiewende".

Foto: Gausmann

Der ehemalige Bundeswehroffizier und Dekan an der Fachhochschule des Heeres übte harte Kritik an jenen Plänen, mit denen die jetzige Bundesregierung die Energiewende umsetzen will. Er entwarf aber vor allen Dingen ein Zukunftsprojekt, wie sich die 100-prozentige Versorgung aus erneuerbaren Energien nicht nur in Deutschland, sondern weltweit umsetzten lässt.

Die entscheidenden Eckpunkte: Sowohl Solaranlagen als auch Windkraftwerke müssten in Zukunft mit Pufferspeichern ausgestattet werden. Die Grundlastkraftwerke, die Strom aus Braunkohle oder Atomkraft produzieren, müssten schnellstmöglich vom Netz.

Denn die verstoptfen laut Wolf von Fabeck die Energienetze, verhindern den Durchfluss von Überschussenergie aus Wind und Sonne. Und just aus jener solle dann, durchaus auch großindustriell, sogenanntes EE-Methanol erzeugt werden, das dann jederzeit abrufbar im Tank beim Endverbraucher lagert. EE-Methanol bedeutet dabei, dass der "Ersatztreibstoff" mithilfe von erneuerbaren Energien aus C02 und Wasser gewonnen wird. Finanziert werden soll das Ganze über eine sich auf Dauer selbst abschaffenden CO2-Steuer.

Von Fabeck trug seine "Zukunftsvision" ditaktisch ausgefeilt und überzeugungsstark vor. Und weiß natürlich strategisch, zu denken. "Selbst wenn es sechs Wochen lang keine Energie aus Wind und Sonne geben sollte, funktioniert das Modell, dank des Langzeit-Energiespeichers EE-Methanol", so von Fabeck.

Wolf von Fabeck, einer der renommiertesten deutschen Experten beim Thema erneuerbare Energie, bekräftigte in Remagen noch einmal seine These, dass es mit dem radikalen Wandel hin zu einer Versorgung ohne Atomstrom und Kohleverbrennung gar nicht schnell genug gehen kann. Von Fabeck zeigte sich dabei technischer Innovation zugetan. Denn unverzichtbare "Zutaten" für sein Modell sind hochintelligent Speicher- und Verteilungstechnik. "Letztlich alles eine Frage des politischen Willens", stellte der Referent heraus.

An den Vortrag schloss sich im Foyer der Rheinhalle eine intensive Diskussion mit dem überaus fachinteressierten Publikum an. Weitere Detailinformationen gibt es auf der Internetseite des Solarenergie Fördervereins (SFV).

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