Grafschafter Theaterverein "Vorhang auf" zeigt Stücke mit Witz und Wortduellen

GRAFSCHAFT · Beim Grafschafter Theaterverein "Vorhang auf" geht's derzeit gewaltig rund: Schüsse knallen, und böse Worte fallen. Vermeintlich feine treffen auf weniger feine Leute.

 Turbulent geht es in den neuen Stücken des Grafschafter Theatervereins "Vorhang auf" zu. Derzeit wird eifrig geprobt.

Turbulent geht es in den neuen Stücken des Grafschafter Theatervereins "Vorhang auf" zu. Derzeit wird eifrig geprobt.

Foto: Martin Gausmann

Ein diebischer Mafiosi macht Bekanntschaft mit einer speziellen Mischung aus Rasierschaum und Theaterblut, und ein prolliger Ehemann stößt auf eine verkleidete Gräfin. Wenige Meter weiter klingen noch freundschaftlich die Gläser, während eine Oma einen Plan schmiedet, um nicht ins Seniorenheim zu müssen, und ein Kriegsveteran mit Pickelhaube zur Attacke bläst.

Animositäten stehen ebenso auf der Tagesordnung wie Amouren. Vor allem aber wird viel gelacht. Das hört bis nach draußen, wer derzeit abends am Leimersdorfer Haus des Dorfes vorbeikommt. Dabei ist noch gar kein Publikum da, sondern es laufen dort auf Hochtouren die Proben des Theatervereins.

Die Akteure haben schon beim Einstudieren der Erwachsenenstücke sowie für das Kinder- und das Jugendstück so viel Spaß, dass sich die Zwerchfelle der Zuschauer auch angesichts flotter Sprüche und witziger Einfälle bei den Aufführungen durchaus auf etwas gefasst machen dürfen. Premiere für alle Stücke ist am Samstag, 14. März. Noch beben indes beim Proben die provisorischen Wände, und noch dient ein Sportgerät als Wohnzimmermöbel und ein Bügelbrett als Tresen im Hotel. Aber das wird sich ändern, sobald die Bühne steht. Bis dahin proben die beiden Erwachsenen-Gruppen parallel: Bei der einen verwandelt sich der Hauptraum des Dorfhauses ins Wohnzimmer der Familie Himmelreich, während die andere Gruppe den Vorraum zum Wellnesshotel werden lässt.

Letzteres ist der Schauplatz für "Unter Bademänteln. Eine Posse in Plüschpantoffeln". Unter der Regie von Elke Schmidt sehen die Zuschauer rosa. Das ist nicht zuletzt den Requisiten geschuldet. Dabei sieht im Hotel "Zum Rosa Rüssel" eine Gräfin (Gabi Sonntag) eigentlich rot, weil ihr Collier droht, gestohlen zu werden. Und eine misstrauische Ehefrau (Frauke Fischer-Engels) spioniert dem mutmaßlichen Kurschatten ihres Mannes (Alfred Schneider) hinterher. Kein Wunder, dass sie der liebestollen Schönen auf die Frage "Stört es Sie, wenn ich rauche?" erwidert: "Uns würde es nicht einmal stören, wenn Sie brennen." Dass auch noch eine italienische Mama und ein Kommissar auftauchen und Geiseln genommen werden, trägt ebenfalls nicht zur Entspannung von Hotelgästen und -angestellten bei. Die Lage eskaliert nach einem tatsächlichen Juwelendiebstahl, und es kommt zum Showdown beim Tanztee.

Die Contenance verlieren auch Camilla und Ferfried von Spiegelow (Hilde Bell und Klaus Götsch) in "Leberwurst und Mon Cherie" unter der Regie von Ria Tombeux. Das adlige Ehepaar erkennt, dass die frisch gebackenen Lottogewinner Marita und Hans Himmelreich (Marie-Luise Moog und Edgar Weber) nur deren Tochter mit ihrem Sohn verkuppeln möchte, um in höheren Kreisen verkehren zu können. Dank des neuen Reichtums soll auch die Oma ins Altersheim abgeschoben werden. Doch davor stehen noch ein Trinkgelage bei Schnaps und Champagner, eine Torte mit außergewöhnlicher "Füllung" sowie die Listigkeit von Oma und Enkel.

Turbulent geht es zudem bei Familie Schmidt im Stück der Jugendgruppe zu: Nach einem Blitzeinschlag steht in "Bille Bingo - knapp am schwarzen Loch vorbei" ein Außerirdischer im Wohnzimmer der Schmidts, und das Wesen vom Planeten Gor will nicht nur vor Ufo-Forschern, sondern auch vor der Mathelehrerin der Kinder gerettet werden.

Dass die Märchenwelt gar nicht so märchenhaft ist, wenn man als Mensch von heute dort hineingerät, zeigen die Jüngsten des Theatervereins mit "Der Schneewittchenfluch". Anna, Tobias, Nele, Marvin und Vanessa sind dabei ohne Handyempfang oder Internet-Chat-Möglichkeit plötzlich dominanten Zwergen, einem unappetitlichem Plumpsklo und einer mit Gift mordenden Königin ausgesetzt. Hilfe tut not, als Vanessa auch noch in einem Glassarg aufgebahrt wird.

Einige Aufführungen des Theatervereins sind bereits ausverkauft. Karten gibt es noch für die im Doppelpack gespielten Erwachsenen-Stücke am Sonntag, 15. März, um 11 Uhr und am Freitag, 20. März, um 19 Uhr sowie für das Kinder- und das Jugendtheaterstück, die ebenfalls hintereinander gespielt werden, am Samstag, 21. März, um 14.30 Uhr. Tickets gibt es bei Beate Bach unter Tel. 0 26 41/62 25.

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