Bio-Hof in Bölingen "Türöffner-Tag mit der Sendung mit der Maus"

BÖLINGEN · Ein Gewusel wie in einem lebhaften Bienenstock herrschte beim "Türöffner-Tag mit der Sendung mit der Maus" auf dem Biohof Bölingen von Bert Krämer und Elke Inden-Krämer.

 Insektenkunde unter dem Mikroskop.

Insektenkunde unter dem Mikroskop.

Foto: Volker Jost

und 1000 Kinder und Erwachsene nutzten die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen eines biologisch arbeitenden Apfelbauern zu werfen. "Kinder erleben die Natur" war die passende Überschrift für diese Veranstaltung.

Natürlich stand einmal mehr der Apfel in all seinen Größen, Farben und Geschmacksrichtungen im Mittelpunkt des Interesses, denn schließlich wollten vor allem die kleinen Besucher alles erfahren über diese leckere und vitaminreiche Obstsorte.

Deutschlandweit hatten sich gut 600 Betriebe der verschiedensten Art dieser Aktion des Westdeutschen Rundfunks angeschlossen und ihre Türen für wissbegierige Kinder und ihre Eltern geöffnet. Der Bio-Hof Bölingen war bereits zum dritten Mal dabei und hofft, dass im kommenden Jahr zum 30-jährigen Bestehen des Betriebes die Maus persönlich vorbeischaut.

Immer dicht umlagert war die kleine Handpresse, an der die Kinder mit eigener Muskelkraft ganz frischen Apfelsaft selbst herstellen und auch gleich probieren durften. Unzählige Äpfel wurden außerdem zur Apfelringen verarbeitet, und selbst die "Apfelschalenschlangen" fanden reißenden Absatz.

Einmal mehr stellte die gelernte Erzieherin Elke Inden-Krämer unter Beweis, dass ihr "Lernort Bauernhof" einen unschätzbaren Gewinn für die Kinder als außerschulischer Lernort darstellt.

Bei einer Führung durch den Kühlraum erfuhren die Kinder, dass Äpfel bei 3,5 Grad Celsius und mit einer gewissen Luftfeuchtigkeit gelagert werden müssen, damit sie auch im nächsten Frühjahr noch saftig und knackig sind. Am Apfelprobierstand probierten sie nicht weniger als 17 verschiedene Apfelsorten von insgesamt 28, die im Biohof Bölingen angebaut werden.

Alte Sorten wie die Ananasrenette waren ebenso darunter wie der heutzutage sehr beliebte Elstar oder die für Allergiker geeigneten Apfelsorten Santana und Elise. Sogar einige Sorten ohne Namen standen zur Auswahl, die erst noch ihre Zuchttauglichkeit unter Beweis stellen müssen.

Biobauer Bert Krämer und seine Mitarbeiter kutschierten Kinder und Erwachsene in einem fort mit kleinen Traktorzügen zu den Obstplantagen, wo die Gäste ihren Lieblingsapfel selber ernten durften, was natürlich einen Heidenspaß machte.

Dort erfuhren sie auch vom Fachmann persönlich, wie man einen Apfel richtig pflückt, ohne die Knospen für das kommende Jahr zu beschädigen: einfach den Apfel nach oben knicken und dann drehen. Auch die verschiedenen Methoden zur Bestimmung des Reifegrades der Äpfel wurden demonstriert, beispielsweise der Reifetest nach Streiffindex oder die Bestimmung des Zuckergehaltes mit dem Refraktometer.

Schließlich wird jeder einzelne Baum dreimal im Jahr geerntet, denn die Früchte reifen nun einmal von Natur aus unterschiedlich schnell.

Die Nachwuchsforscher unter den Gästen lernten darüber hinaus an einem Informationsstand der Bonner Universität so manches über das Leben und Aussehen diverser Bienenarten. Schließlich hat die Universität einige Forschungsbienenstöcke auf dem Gelände des Bio-Hofes aufgestellt. Unter dem Mikroskop durften die Kinder die nützlichen Insekten einmal aus der Nähe betrachten und dabei "der Biene in die Augen schauen".

Schließlich legt Krämer großen Wert auf die Biodiversität und lässt seine Apfelbäume von Wildbienen befruchten. Die fliegen auch bei niedrigen Temperaturen und sind nicht so anfällig wie die Honigbienen.

In den Anlagen wurden dafür in den vergangenen Jahren große Nistmöglichkeiten geschaffen und in den Zwischenräumen zwischen den Baumreihen Wildblumen eingesät, um die Nützlinge zu unterstützen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort