Ortsbeiratssitzung Tempo 30 in ganz Karweiler?

KARWEILER · Mit einem Mammutprogramm musste sich der Ortsbeirat Karweiler am Mittwochabend im Bürgerhaus "Alte Schule", in dem zu allem Übel auch noch die Heizung ausgefallen war, befassen. Denn die zwei Personen starke SPD-Fraktion im Ortsbeirat hatte wenige Wochen vor den Kommunalwahlen noch rund ein Dutzend Punkte angeregt, Anträge gestellt, und schließlich auch die Sitzung beantragt.

 Der Dorfplatz "Auf dem Justen" ist ein Sorgenkind des Ortsbeirates von Karweiler.

Der Dorfplatz "Auf dem Justen" ist ein Sorgenkind des Ortsbeirates von Karweiler.

Foto: Günther Schmitt

In knapp zwei Stunden wurde dabei eine "Rundreise durch die aktuellen kommunalpolitischen Themen" unternommen. So wurden im öffentlichen Teil Aussagen der jüngsten nichtöffentlichen Sitzung zum Thema "Rekultivierungsplanung der Tongrube Ringen" aufgegriffen. SPD-Ortsbeiratsmitglied Dieter Bornschlegl wollte angesichts der Entwicklung in der Leimersdorfer Grube noch einmal sensibilisieren. Im Sommer wird es wohl eine Führung seitens des Ringener Unternehmens durch die Grube geben.

Zum Thema für den neuen Ortsbeirat wird der Antrag, in ganz Karweiler "Tempo 30" einzuführen. Damit und mit der Verkehrsberuhigung soll sich das Gremium nach der Kommunalwahl befassen. "Bauchschmerzen" verursachten bei der SPD die Planungen für ein neues Bürgerhaus in Karweiler, obwohl die Fraktion diesen Plänen schon zugestimmt hatte.

Nun griff die Fraktion die unmittelbare Nähe des geplanten Standorts zum Friedhof auf, verzichtete aber auf einen Antrag zu einem neuerlichen Ortsbeiratsbeschluss. Schnell beantwortet war die Frage nach der Entwicklung in Sachen Bolzplatz, denn diese Maßnahme wurde im Rahmen der Haushaltskonsolidierung vom Gemeinderat ins Jahr 2017 verschoben.

Ein Dorn im Auge ist den Sozialdemokraten auch die stete Durchfahrt von Fahrzeugen von Karweiler aus zum Hundesportplatz am Flugplatz Bengener Heide, wo der Verein auch noch einen Parkplatz errichtete, obwohl es offiziell gar keine Zufahrtsmöglichkeit zu diesem Gelände gibt. Das aber liegt auf Seiten der Kreisstadt und ist deshalb im Karweiler Rat nicht zu behandeln. Und zur Eindämmung des Verkehrs durch den gesperrten Wirtschaftsweg will der Ortsbeirat auf dem "kleinen Dienstweg" ein Gespräch mit den Hundesportlern suchen.

Ebenfalls nicht zuständig ist der Ortsbeirat beim Thema "Luftverschmutzung" durch private Kamine. "Im Winter stinkt es", so Bornschlegl, Das Problem bezog sich bei genauerer Nachfrage jedoch auf einen Kamin in der Nähe des Wohnhauses des Ortsbeiratsmitgliedes.

Ein anderes "Dicke-Luft-Thema" wird der Ortsbeirat aber im Blick halten, nämlich die Entwicklung des geplanten Güllebeckens in Gelsdorf, auch wenn der Betreiber nun wohl einen Rückzieher machte. Ein Feedback will der Ortsbeirat zum Dorferneuerungskonzept geben, dass den Ortsbeiratsmitgliedern in Karweiler noch nicht einmal vorliegt. Die darin vorgeschlagenen öffentlichen Maßnahmen sind eh bis 2017 geschoben.

Und wie kann man den Dorfplatz "Auf dem Justen" lebendiger machen? "Derzeit ist das nur der teuerste Parkplatz der Gemeinde Grafschaft", so Wolfgang Geller (CDU). Der nächste Ortsbeirat soll mit gutem Beispiel voran gehen und eine der nächsten Sitzungen dort abhalten.

Geklärt wurde außerdem, dass es nach der letzten Ortsbegehung des Ortbeirates schon Verbesserungen am Spielplatz gegeben hat; dass es Personen bedarf, die sich mit dem Leben in Karweiler im 3. Reich befassen sollten; dass die Jugendräume im Pfarrhaus auch als solche zu bezeichnen sind, weil sie doch mit öffentlichen Zuschüssen aus entsprechenden Jugend-Fördertöpfen errichtet wurden; dass für Neugeborene Bäume gepflanzt werden sollten, und zwar Obstbäume in der neu zu errichtenden Streuobstwiese; dass der Radweg an der L83 von Rennradgruppen aus Sicherheitsgründen nicht genutzt werden kann und, dass die Friedhofsmauer in einer Eigeninitiative von Wolfgang Geller eine neue Begrünung erhalten wird.

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