Grafschafter Bauhof Sachstandsbericht erfasst 46 beschädigte Gehölze

GRAFSCHAFT · Der Baumfrevel in Nierendorf hat Wellen geschlagen. Grund für den Grafschafter Bauhof, für Bürgermeister und Rat einen Sachstandsbericht über die mutwillig beschädigten Bäume auf der ganzen Grafschaft zu erstellen.

 Oeverich: Ein total zerstörter Ahornstamm.

Oeverich: Ein total zerstörter Ahornstamm.

Foto: Bauhaus

Insgesamt bringt es die Schadensliste auf 46 Bäume zwischen Lantershofen und Eckendorf. Dieses im Zeitraum von 2007 bis 2014. In den meisten Fällen heißt es dabei im Bauhofbericht "von privat komplett beschnitten" und "Verursacher bekannt" oder "unbekannt". Volker Siefke vom Bauamt: "Aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung oder bei der Feststellung durch Grünkolonnen bei der Pflege der Pflanzbeete werden die geschädigten Straßenbäume erfasst. Je nach Ausmaß wird Anzeige bei der Polizei Bad Neuenahr-Ahrweiler erstattet."

Wie ein Krimi liest sich in dem Bauhofbericht neben den bekannten Nierendorfer Fällen, die Schilderung eines Vorganges an der Vorstadtstraße in Eckendorf. Dort wurde eine Kastanie von privat beschnitten und angesägt. Der Baum wurde zudem angebohrt und in die Öffnungen wurde Streusalz eingebracht. Zudem wurde der komplette Stammfuß mit Streusalz ummantelt. Ein Unterfangen, das keinem Baum guttut. Siefke: Es wurde Strafanzeige erstattet. Es konnte kein Verursacher ermittelt werden."

In Birresdorf wurden zwei Ahorn-Bäume komplett beschnitten. In diesem Fall konnte der Verursacher jedoch ermittelt werden. Er wurde vom Rathaus angeschrieben und durfte sich über eine gesalzene Rechnung ärgern. "Denn", so Siefke, "wird der Verursacher ermittelt, wird ein Schadensersatzverfahren durchgeführt."

Die Kosten in Höhe von 1500 Euro für das Entfernen des geschädigten Baumes, das Ausfräsen der Wurzel durch eine Fachfirma und die Neupflanzung mit Bodenaustausch, Unterbepflanzung und Anwuchspflege werden vom Verursacher eingefordert.

2250 Euro kostet es, wenn der Bauhof diese Arbeiten komplett durch eine Fremdfirma erledigen lassen muss. Noch ein paar Beispiele des Grafschafter Baumfrevels: An der Werthovener Straße in Oeverich mussten vier Ahorn-Bäume ersetzt werden, weil ihnen die Rinde abgeschält und somit regelrecht die Nahrung entzogen wurde. Fast wie ein Sieb sieht sogar der untere Stamm einer Kastanie am Windmühlenweg in Oeverich aus.

Das wurde erst vor Kurzem festgestellt. Eine Strafanzeige gegen einen noch unbekannten Verursacher gab es nach einer Aktion am Herrenwiesenring in Nierendorf. Dort wurde eine Platane angebohrt und zusätzlich mit zwei Kupfernägeln gespickt.

Und in mehreren Fällen notiert der Bericht des Bauhofes: "Nach Empfehlung der Baumschuzkommission werden die Bäume ersetzt. Die Kosten werden dem Verursacher in Rechnung gestellt." Damit dürfen weitere Baumfrevler, so es sie denn geben dürfte, auch rechnen.

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