Waldorfkindergarten in Oeverich Rat nickt Zuschuss für "Pusteblume" ab

RINGEN · Der Grafschafter Gemeinderat rang sich in seiner jüngsten Sitzung erstmals dazu durch, einen einmaligen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 2500 Euro für den Waldorfkindergarten "Pusteblume" in Oeverich zu erteilen.

In früheren Jahren war dieses Ansinnen mehrfach abgelehnt worden, weil es sich bei der "Pusteblume" um einen überörtlichen Kindergarten handele, dessen Plätze nicht der Gemeinde zugerechnet werden könnten und somit keine Entlastung für den Gemeindehaushalt darstellten.

Elf der 24 Kinder kommen allerdings aus der Grafschaft, berichtete Bürgermeister Achim Juchem. Er wies darauf hin, dass der Waldorfkindergarten ein besonderes pädagogisches Konzept vorhalte, das allen Kindern im Kreis Ahrweiler offen stehe, weshalb der gesamte Kreis auch als Einzugsgebiet festgelegt worden sei. Weil es sich um einen freien Träger handele, müssten die Eltern über den Förderverein neben einem Teil der Personalkosten auch die laufenden Sachkosten selbst tragen.

In diesem Jahr fielen nach Angaben des Fördervereins etwa 23.341 Euro an Sachkosten an, was zur Folge habe, dass für jedes Kind pro Monat 80 Euro von den Eltern allein dafür berappt werden müssten.

Nachdem im Hauptausschuss schon die Weichen gestellt worden waren, gab es im Rat keine Kontroverse mehr über die Genehmigung. Günter Bach (SPD) stellte fest, dass der Waldorfkindergarten schließlich eine Bereicherung für die Kindergartenlandschaft in der Gemeinde sei.

"Die Pusteblume ist etwas Buntes in der Gemeinde, und einige Eltern finden das pädagogische Konzept gut." Mathias Heeb (Grüne) wollte mit dem Zuschuss "auch ein Zeichen setzen, dass wir anerkennen: Der Kindergarten ist eine Bereicherung, der Zuschuss soll auch eine kleine Anerkennung für die hervorragende Arbeit dort sein".

Auch Richard Horn (FWG) fand es gut, dass der Kindergarten existiert. Zwar könne man über die Philosophie von Rudolf Steiner trefflich streiten, dafür sei aber der Gemeinderat nicht der richtige Ort. CDU-Fraktionschef Thomas Schaaf machte klar, dass nicht jeder mit dem pädagogischen Konzept dort einverstanden sei: "Auch in den anderen Kindergärten in der Gemeinde wird sehr gute pädagogische Arbeit geleistet."

Er sah den Zuschuss jedoch in erster Linie als Anerkennung für die Initiative und als Unterstützung für die Eltern. So wurde der Antrag schließlich einstimmig befürwortet.

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