Whiteboards in der Grafschaft Probeweise elektronische Schultafeln

GRAFSCHAFT · Geht es um die Beschaffung von sogenannten elektronischen Whiteboards an Schulen, dann sind auch auf der Grafschaft die Meinungen geteilt. Derzeit setzen lediglich zwei von 29 Grundschulen im Kreis Ahrweiler diese "Tafeln" ein, die als Weiterentwicklung der nur mit Kreide beschreibbaren Schultafeln gelten.

Beim Whiteboard handelt es sich um eine elektronische Tafel, deren Bild mit Hilfe eines Beamers projiziert wird. Kreide, Schwamm und Lappen entfallen: Statt dessen starren die Kinder auf einen überdimensionalen Bildschirm. Die Kosten für die Ausstattung von vier Klassen liegen bei etwa 15.000 Euro.

Die neuen Medien sollen nun auch Einzug in die Klassenzimmer halten. Nicht jeder findet das gut. Mathias Heeb (Grüne): "Es ist sehr fraglich, ob Whiteboards pädagogisch sinnvoll sind. Die Kinder bewegen sich ohnehin schon viel zu viel in der virtuellen Welt."

Auch die anderen im Grafschafter Haupt- und Finanzausschuss vertretenen Fraktionen, die sich in ihrer jüngsten Sitzung mit der Beschaffungsfrage beschäftigen mussten, zeigten nur gebremste Euphorie. Als Ergänzung zu den bisherigen Kreidetafeln sei man bereit, den Kauf von Whiteboards zu unterstützen, erklärte Thomas Schaaf für die CDU.

Allerdings will man vorsichtig an die Sache herangehen. Zunächst gelte es, Erfahrungen zu sammeln, ehe alle Klassenstufen mit den neuartigen Tafeln ausgestattet würden. Über die Zweckmäßigkeit soll jeweils jährlich ein Einvernehmen zwischen Gemeindeverwaltung, Lehrerschaft und Eltern hergestellt werden. Mitglieder des Grafschafter Schulträgerausschusses hatten sich zuvor in der Grundschule Bad Breisig, die bereits mit Whiteboards arbeitet, ein Bild von den Einsatzmöglichkeiten gemacht. Man sei angenehm überrascht gewesen, so Thomas Schaaf.

Gesprochen wurde auch über die Schulsozialarbeit. Seit dem vergangenen Jahr war eine Schulsozialarbeiterin in den Grafschafter Grundschulen stundenweise tätig. Der Bund hatte hierfür Finanzmittel bereitgestellt, die allerdings 2014 nicht mehr fließen werden. Der Kreis Ahrweiler hatte daraufhin erklärt, dass die erforderlichen Gelder zur Finanzierung der Sozialarbeiter dann von den Kommunen aufgebracht werden müssten und nicht über die von den Städten und Gemeinden zu zahlende Kreisumlage abgedeckt sei.

Das will man auf der Grafschaft allerdings so nicht hinnehmen. Örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe seien nun mal die Landkreise. Schulsozialarbeit und Jugendsozialarbeit würden eindeutig unter die öffentliche Jugendhilfe fallen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort