Grafschafter Rat begrüßt Bilanzsumme Preis für Wasser bleibt stabil

GRAFSCHAFT · Erfreut nahm der Grafschafter Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Jahresabschlüsse der beiden Eigenbetriebe Wasser und Abwasser entgegen, denn beide schließen mit einem fünfstelligen Jahresgewinn.

Das Abwasserwerk weist bei einer Bilanzsumme von 24,2 Millionen Euro einen Überschuss von knapp 72 000 Euro aus, das Wasserwerk bei einer Bilanzsumme von 10,3 Millionen Euro einen Gewinn von knapp 34 000 Euro.

Angesichts dieser positiven Entwicklung war sich das Gremium einig, zumindest in den Jahren 2016 und 2017 die Gebühren in beiden Bereichen nicht zu erhöhen. Zumal man von deutlichen Mehreinnahmen durch den Großabnehmer Haribo ausgeht, der seine Goldbären-Produktion im Innovationspark Rheinland im Frühjahr 2017 starten möchte. Abgesehen davon sei die Eigenkapitalquote von 83 Prozent des Abwasserwerkes einmalig im nördlichen Rheinland-Pfalz, damit sei der Eigenbetrieb praktisch schuldenfrei, wie SPD-Fraktionsvorsitzender Hubert Münch feststellte.

Dabei hatte das Wasserwerk 2014 noch Mehrkosten in Höhe von 161 000 Euro durch den Störfall mit dem verunreinigten Trinkwasser zu verkraften, was aber durch eine Steuererstattung wieder zum größten Teil aufgefangen wurde. Dennoch werde das Wasserwerk im laufenden Jahr 2015 mit einem Minus in der Größenordnung von 100 000 Euro abschließen, was auf die Nachwirkungen des Störfalles und die daraus resultierenden Verbesserungsmaßnahmen zurückzuführen sei, so Werkleiter Torsten Ohlert.

Chlorung soll Ende des Jahres wegfallen

Allein für Laborkosten und Probenentnahmen habe man über 110 000 Euro ausgeben müssen. Es sei eine Reihe von Maßnahmen zur Verhinderung künftiger Störfälle umgesetzt worden, und mittlerweile habe man in weiten Teilen der Grafschaft die Chlorung des Trinkwassers wieder beenden können. Lediglich in Birresdorf, Leimersdorf, Niederich und Nierendorf werde weiterhin in geringem Maße gechlort, weil die Kreisstadt die Folgen des Störfalles noch nicht komplett verarbeitet habe. Doch bis Ende des Jahres, so Ohlert, werde voraussichtlich auch diese Chlorung wegfallen.

Keine Mehrheit fand schließlich die Anregung des Ortsbeirates Leimersdorf, die Sitzungen des Gemeinderates künftig per Livestream im Internet zu übertragen. Lediglich die Sozialdemokraten und die Grünen konnten sich mit dieser Idee anfreunden. Bürgermeister Achim Juchem hatte dargelegt, dass es für eine Live-Übertragung derzeit datenschutzrechtliche Hürden gebe. So müssten alle möglicherweise Betroffenen, sogar die Zuschauer, zuvor ihre Einwilligung nach ausführlicher Belehrung schriftlich erklären.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort