Gemeindewald Kesseling Grüne: Wald kein privater Spielplatz

BONN/KESSELING · Nach eigenem Bekunden "mit Befremden" haben die Bonner Grünen Diskussionen in Kesseling zur Kenntnis genommen, 360 Hektar Gemeindewald im Tausch gegen ein Geschäftshaus am Bonner Markt an einen Privatbesitzer abzugeben.

Bekanntlich will der Unternehmer Harro Uwe Cloppenburg ein Geschäftshaus (Verkehrswert: 4,6 Millionen Euro) gegen den Kesselinger Wald (Schätzwert: 3,75 Millionen Euro) eintauschen.

Dazu erklärte Brigitta Poppe, die Fraktionssprecherin der Grünen: "Aus unserer Sicht wird hier in klassischer Weise privater Reichtum gegen öffentliche Armut ausgespielt. Die Immobilienpreise in der Bonner City haben ein Niveau erreicht, dass für ihre Besitzer Geld keine Rolle spielt, und sie sich in verarmten Gemeinden im Umland einen privaten Spielplatz von 360 Hektar zulegen können."

Öffentlicher Wald sei aber kein Spielplatz, sondern ein öffentlicher Besitz. Damit sei soziale und ökologische Verantwortung verbunden. "Aus unserer Sicht ist es eine klassische öffentliche Aufgabe, nicht nur seine öffentliche Zugänglichkeit als Erholungs- und Erfahrungsraum, sondern auch seine ökologische Entwicklung, seine Sicherungsfunktion für Flora und Fauna und seine Widerstandskraft gegen Extremwetterlagen zu sichern", sagte Poppe.

Es sei sehr wichtig, den Wald in kommunalem Besitz zu belassen. Gerne habe man zur Kenntnis genommen, dass die Bürger in Kesseling jetzt ein Bürgerbegehren gegen die drohende Abgabe ihres Waldes starten wollten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort