Lantershofener Winzergaststätte Grafschafter SPD fordert Fakten zum Winzerverein

LANTERSHOFEN · Mit "Interesse und großer Verwunderung" verfolgen die Grafschafter Sozialdemokraten die öffentlichen Stellungnahmen von CDU und FDP zum möglichen Verkauf der Lantershofener Winzergaststätte durch die Genossenschaft um Erich Althammer. Hintergrund ist, dass der derzeitige Pächter Ende November die Gaststätte aufgeben will.

SPD-Chef Udo Klein stellt klar, dass seiner Partei und seiner Fraktion bis dato "keinerlei Unterlagen zu einem solchen Kaufangebot vorliegen". Es sei unbekannt, wie hoch dieses Angebot sei und mit welchen weiteren Renovierungskosten zu rechnen sei.

"Und auch Informationen zu möglichen Alternativmodellen zur Zukunft der Gaststätte fehlen gänzlich", sagte Klein und fügt an: "Alle Informationen zu diesem Thema kennen wir ausschließlich aus den Medien. Das ist eine denkbar schlechte Voraussetzung, sich zu dem Thema eine sachliche Meinung zu bilden, die man von uns als zweitstärkster Fraktion im Gemeinderat zu Recht erwarten darf."

Die CDU hat sich bereits klar positioniert. Deren Fraktionsvorsitzender Thomas Schaaf spricht sich für die Übernahme der Gaststätte aus und sieht die "Gemeinde in der Pflicht". Den Standpunkt der SPD dazu formuliert Klein: "Es gibt keine juristische Verpflichtung, auch noch die Gaststätte mit allen weiteren Nebenräumen zu übernehmen. Es besteht noch nicht einmal eine moralische Verpflichtung einer solchen Übernahme."

Mit dem damaligen Kauf des Winzersaals und den vorgesehenen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen, die die SPD in vollem Umfang mit getragen habe, habe die Gemeinde alles Vertretbare getan, um für die Dorfgemeinschaft und die Vereine aus Lantershofen einen angemessenen und bewährten Veranstaltungsort zu erhalten und zu modernisieren. Klein: "Dieser Saal ist bereits heute - und nach der Renovierung ohnehin - voll funktionsfähig und steht den Vereinen zur Verfügung."

Eine abschließende Beratung könne erst nach der Stellungnahme der Verwaltung in den kommenden Ausschusssitzungen erfolgen. Die SPD erwarte, so Klein, dass alle Fakten auf den Tisch gelegt werden - dazu gehörten Kaufpreis, Renovierungs-, Umbau- und Folgekosten, denkbare Alternativen und unter dem Aspekt der Haushaltskonsolidierung ein überzeugendes Finanzierungskonzept. "Das ist der normale Ablauf eines Entscheidungsprozesses. Alles andere ist unseriös", findet der Grafschafter Parteichef.

Auch die FDP hat sich bereits öffentlich geäußert. Sie lehnt, wie berichtet, den CDU-Antrag ab. Dieser Antrag, so Klein, liege zumindest der SPD noch nicht vor. "Ich habe nicht vor, mich an den Positionen und Meinungen der FDP noch abzuarbeiten, auch wenn deren Fraktionschefin Christina Steinheuer meint, uns Ratschläge zum Abstimmungsverhalten in dieser Sache geben zu müssen. Diese Ratschläge benötigen wir nicht, weder von der FDP noch von irgendeiner einer anderen Fraktion", fand Udo Klein klare Worte.

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