Frühlingskonzert in Lantershofen Eine Hommage an Udo Jürgens und Joe Cocker

LANTERSHOFEN · Das Frühlingskonzert der Lantershofener Musikfreunde widmete sich überwiegend dem Vermächtnis der beiden großen Musiker Jürgens und Cocker. Einmal "ganz was anderes" präsentierten die Lantershofener Musikfreunde am Samstagabend rund 200 Gästen im Saal des örtlichen Winzervereins.

 Frühlingskonzert am Vorabend des Muttertages: Die Lantershofener Musiker in Aktion.

Frühlingskonzert am Vorabend des Muttertages: Die Lantershofener Musiker in Aktion.

Foto: Martin Gausmann

Die 55 Musikerinnen und Musiker nutzen ihr traditionelles Frühlingskonzert zu einer Hommage an die jüngst verstorbenen Musiker Udo Jürgens und Joe Cocker. Der Abend stand unter dem Motto "Udo & Joe on the beach".

Warum am Strand? Eigentlich sollte es ein Abend mit beschwingter Beach-Musik aus den 1970er Jahren werden, der Tod der beiden großen Musiker aber ließ das Ensemble seine Pläne über den Haufen werfen. Übrig geblieben von der ursprünglichen Konzertplanung war lediglich ein Medley der "Beach Boys Golden Hits" mit so bekannten Stücken wie "Barbara Ann" oder "Surfin' USA". Da fühlte sich das Publikum an Floridas Strände versetzt, auch wenn der Cocktail in der Hand kein US-typischer, sondern eine leckere Maibowle war.

Simone und Lucas Böbel führten gekonnt und witzig durch den Abend. Die Moderation war zuletzt immer noch Sache des Dirigenten Manfred Sebastian gewesen. Der konnte sich nun vollends aufs Dirigat konzentrieren. "Es wird halt Zeit, die Jugend ans Ruder zu lassen", hatte Musikfreunde-Chef Franz-Xaver Betz bei seiner Begrüßung betont. Er plane ebenfalls den Rückzug vom Amt des Vorsitzenden, ließ er verlauten. Dass das Orchester in punkto Nachwuchs bestens aufgestellt ist, stellte es in der gut zweistündigen Veranstaltung deutlich unter Beweis. Zudem zeigten die Musiker in zahlreichen Soli, wie gut sie ausgebildet werden.

Das Ensemble hatte teils recht schwere Stücke aufgelegt. "Das sicher schwierigste Stück war 'Don't Let Me Be Misunterstood'", so ein sichtlich erleichterter Dirigent Manfred Sebastian nach gelungenem Konzert. Vorgetragen wurde der eigentlich als Blues komponierte Titel in der Disco-Version von Santa Esmeralda (1977). Die Musikfreunde meisterten das Stück so bravourös wie alle Titel des Abends.

Cockers "Summer in the City" machte den Auftakt, praktisch zum "Warmwerden". Udo Jürgens' Titel "Buenos Dias Argentina", den er zusammen mit der Fußball-Nationalmannschaft anlässlich der WM 1986 präsentierte, folgten "echte" Cocker-Melodien wie zum Beispiel "You Are So Beautiful", mit einem tollen Posaunensolo von Marius Schäfer.

Nicht fehlen durfte "You Can Leave Your Hat On". Standen bei den Cocker-Stücken meist die Posaunen im Vordergrund, dominierten die Trompeten bei den Udo Jürgens-Liedern. Wuchtig, melodisch und laut kam das besonders bei "Es lebe das Laster" zur Geltung, während beim Klassiker "Griechischer Wein" mit Hans-Rolf und Fabian Schneider zwei Akkordeonspieler für "Kreta-Feeling" sorgten. Und weil es ja ein Muttertagskonzert war, kam auch die entsprechende Musik nicht zu kurz. "Merci, Cherie" mit gekonnt vorgetragenen Soli der Altsaxonistinnen war ebenso zu hören wie die Tom & Jerry-Melodie "Vielen Dank für die Blumen", bei deren Vortrag junge Musikerinnen Rosen an die Mütter im Saal verteilten.

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