Grafschafter Kulturverein Dota verzauberte ihr Publikum

LANTERSHOFEN · Waren die Veranstaltungen bei "Kulturlant", dem Grafschafter Kulturverein, zuletzt in erster Linie von Kabarett und Comedy geprägt, so beschritt der Verein nun einen ganz neuen Weg.

 Dota Kehr und Jan Rohrbach auf der Lantershofener Bühne.

Dota Kehr und Jan Rohrbach auf der Lantershofener Bühne.

Foto: Gausmann

Auf der Bühne stand die Berliner Liedermacherin Dota Kehr, die sich in den Anfängen ihrer musikalischen Karriere einen Namen als "Kleingeldprinzessin" machte. Den brachten ihr die vielen Auftritte als Straßensängerin ein. Mittlerweile gehört "Dota" aber zu den Menschen, die von ihrer Musik leben können.

Ihr musikalischer Weg führte sie durch die halbe Welt mit Stationen in Brasilien, Neuseeland oder Asien. Stationen, die Dotas Musik mit prägten.

Jetzt kam sie für zwei Konzerte auf kleine Bühnen ins Rheinland, und das auch nicht in Begleitung ihrer kompletten Band, sondern an der Seite von Jan Rohrbach. Der begleitete die 34-Jährige mit seiner Bassgitarre, aber auch am seltenen "Toy-Piano", einer Art Mini-Klavier, spielte die Ukulele und blies in die Melodika.

"Die soll eigentlich das Akkordeon ersetzen und damit eine Seemannsliederstimmung erzeugen", erklärte Dota bei der Vorstellung ihres Songs über eine alte Piratin.

Allzu viel erklären wollte die Liedermacherin auf der Bühne in Lantershofen aber nicht, eindeutig stand die Musik im Vordergrund. Und die sprach für sich.

"Ihre Texte sind poetisch, wortgewandt, bissig und gesellschaftskritisch", hatte Kulturlant-Vorstand Klaus Dünker bereits bei der Begrüßung angekündigt, was die gut 70 Gäste dann von der Bühne aus erwarten durften. Kritisches erklang mitunter witzig verpackt, wie der Song vom vermeintlichen Sklaventreiber, der seine Arbeiter nicht bezahlt, weil "Geld verdirbt den Charakter."

Ein Dutzend Tonträger hat Dota bislang veröffentlicht, teils solo, teils mit Band. Ihr neuestes Werk "Wo soll ich suchen", steht seit Herbst 2013 als CD und auf Vinyl gepresst in den Läden. Das neue Album stand in Lantershofen im Mittelpunkt ihrer Titelliste. Mit "Hoch oben" eröffnete die Liedermacherin den Abend.

Von sich selbst sagte sie später: "Ich mache nur zwei verschiedene Arten von Liedern, traurige und beängstigende." Ganz so extrem war es aber nicht. Titel wie "Sommer" oder "Das Leben der Glut" offenbarten fröhliche Töne. Brasilianisch wurde es, als Dota Lieder von Danilo Guilherme spielte.

Es waren am Ende mehr als eineinhalb Stunden, in denen das sympathische Duo das Publikum zu begeistern wusste. Mit gleich drei Zugaben verabschiedeten sich die beiden Berliner dann von Lantershofen.

Das Thema "Musik" wird Kulturlant in der Saison, die im Oktober startet, verstärkt aufgreifen. Unter anderem wird dann "Purple Schulz" auf der Bühne stehen, aber auch Stephan Glöckner mit seinem Projekt "Stingcronicity." Das komplette neue Programm wird im Juli veröffentlicht.

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