Lambertus-Kirmes in Lantershofen "Brötchesmädche" beim Festkommers

LANTERSHOFEN · In Lantershofen lebt die ohnehin tief verwurzelte und groß gefeierte Lambertus-Kirmes mehr und mehr auf. Dies wurde nicht nur auf dem Festkommers, zu dem sich am gestrigen Montagmorgen rund 250 geladene Gäste im Saal des Winzervereins trafen, deutlich.

 Begleitet vom Spielmannszug ziehen die Junggesellen bei der Lantershofener Kirmes durch den Ort.

Begleitet vom Spielmannszug ziehen die Junggesellen bei der Lantershofener Kirmes durch den Ort.

Foto: Martin Gausmann

Auch rund um den Winzerverein hatte sich einiges getan, nachdem es der Bürgervereinigung unter Federführung des Schützenkönig-Goldjubilars Hans-Walter Bender gelungen war, ein größeres Schausteller-Angebot zu verpflichten.

Nachdem das Programm für die Kinder in der Vergangenheit immer geringer geworden war, feierte der Nachwuchs diesmal eine üppige Kirmes. Das galt für die Erwachsenen sowieso. Deren Höhepunkt war einmal mehr der gestrige Kirmesmontag, an dem sich die Mitglieder der Bürgervereinigung und der Junggesellen-Schützen zum gemeinsamen Kommers im Saal des Winzervereins trafen.

Eine reine Männerrunde. Einzige Ausnahme: die Landtagsabgeordnete Petra Elsner, die in Lantershofen wohnt, und zwei Dutzend "Brötchesmädche", die sich darum kümmerten, dass immer genügend belegte Brötchen auf den Tischen standen und die Weingläser gefüllt waren. Die fast 90 Jahre alten Traditionen sind dabei keineswegs antiquiert, wie der Besuch gestern wieder zeigte.

Landrat Jürgen Pföhler bestätigte den ausrichtenden Junggesellen-Schützen, hervorragend aufgestellt zu sein und die Werte und Traditionen zu leben. Dass dies mit steter Veränderung statt starrem "Es war doch immer so"-Denken verbunden ist, hatte der Junggesellen-Hauptmann und Vorsitzende Robin Grießel in seinen Begrüßungsworten betont. Das Erfolgskonzept der Lantershofener Kirmes hatte indes der stellvertretende Ortsvorsteher Stefan Dünker parat: "Dank der Junggesellen erfolgt der Eintritt ins Dorfgeschehen früh, die Arbeit der Schützen ist eine perfekte Nachwuchsarbeit für die Dorfgemeinschaft", so Dünker.

Der Festkommers war nicht öffentlich, aber an den Nachmittagen verfolgten im Ort viele Zuschauer die Stechschritt-Paraden der Lantershofener Junggesellen-Schützen. Das Fest hatte offiziell am Sonntagmorgen mit dem Hochamt begonnen. Rolf-Dieter Schmitz hatte eigens eine "Lambertus-Messe" komponiert. Die Chöre des Orts und eine Bläser-Abordnung der Musikfreunde begleiteten dieses Hochamt. Am Mittag zog die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft mitsamt Spielmannszug und Blasorchester auf, um die Majestäten zur feierlichen Festandacht in die Lambertus-Kirche zu geleiten. Vor der Kirche präsentierte sich die Gesellschaft dann dem Publikum. Die Fanfarenbläser traten auf, Fähnrich Markus Fabritius schwenkte die Fahne zu Ehren der Majestäten. Schließlich paradierte die komplette Gesellschaft vor Hunderten von Schaulustigen drei Mal im Stechschritt an den Königen vorbei. Dem anschließenden großen Festzug folgte am Abend im voll besetzten Saal des Winzervereins der Kirmesball, zu dem die Bonner Band "Roadrunner" aufspielte.

Trotz der Feiern am Vorabend war das Tambourcorps der Junggesellen schon früh am Montagmorgen auf den Beinen, um die Bevölkerung zu wecken. Dem Gottesdienst folgte der Festkommers, ehe die Gesellschaft am Nachmittag erneut zu Fändelschwenken und Parade antrat. Am Abend fand der Königsball im Saal statt. Mit einem Trinkzug als Dank der Bevölkerung an die Junggesellen und Tanz im Saal endet heute die Lambertus-Kirmes.

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