Aktive Grafschafter Birresdorfer solidarisch mit Tongrubengegnern

BIRRESDORF · Die "Aktiven Grafschafter" erhofften sich mehr Solidarität und Unterstützung, die sie nun vom Birresdorfer Gremium erhielten. In einer Erklärung brachte der Ortsbeirat einstimmig seine Missbilligung der Pläne zum Ausdruck, schadstoffhaltigen Abfall in der Tongrube deponieren zu dürfen. Eine entsprechende Anfrage hatte der Tongrubenbetreiber CC Umwelt GmbH bei der Kreisverwaltung Ahrweiler gestellt, die das Ansinnen jedoch bereits rundweg abgelehnt hat.

"Die Aktiven Grafschafter engagieren sich unglaublich dafür, dass in der Tongrube Leimersdorf keine Schadstoffe deponiert werden dürfen. Nur von den Nachbardörfern erhalten sie bislang sehr wenig Resonanz. Deshalb habe ich das Thema heute auf die Tagesordnung gesetzt", begründete Birresdorfs Ortsvorsteher Klaus Huse (CDU), warum in der Birresdorfer Ortsbeiratssitzung ein Thema aus dem benachbarten Leimersdorf behandelt wurde. "Denn wenn dort etwas passiert, werden auch wir nicht ungeschoren davonkommen", prophezeite Huse.

"Der Ortsbeirat spricht sich gegen diese Pläne aus", so heißt es in dem einstimmig gefassten Beschluss, "und wünscht sich stattdessen innovative Überlegungen bei der Rekultivierung der südlich der Landstraße gelegenen Abbauflächen." Die Rekultivierung des Nordteils sei eine "echte Katastrophe für die gesamte Grafschaft" und verschandele die Landschaft. So etwas dürfe auf der anderen Seite auf keinen Fall erneut geschehen.

Dort könne man beispielsweise eine Freizeitanlage ins Auge fassen, etwa eine Motocross-Strecke oder einen Badesee. Claus Hartmann (SPD) war ebenfalls davon überzeugt, dass es für solche Angebote eine starke Nachfrage in der Region gebe. Er sagte aber auch: "Eine Verfüllung wird sich für den Betreiber nur dann rechnen, wenn er belastetes Material einbauen kann."

Alle Jahre wieder, so Huse, stehe das Thema "Verkehrsberuhigung der Berkumer Straße" auf der Tagesordnung. Diesmal hatte Claus Hartmann (SPD) einen entsprechenden Antrag gestellt. Denn obwohl schon seit zehn Jahren um eine Verbesserung der Situation gebeten werde, habe sich bislang rein gar nichts getan. Dabei sei bei einer Geschwindigkeitsmessung seitens der Gemeinde jüngst herausgekommen, dass die Autos dort im Schnitt weit mehr als 50 Stundenkilometer führen, obwohl dort "Tempo 30" gelte.

"Das Problem: Es handelt sich um eine Landesstraße, da sind sinnvolle Lösungen immer teuer", wusste Huse. Zumal eine einfache Lösung nicht ersichtlich sei. Deshalb schlug Jan Riedl (CDU) vor, Experten des Landesbetriebes Mobilität sollten sich die Sache einmal vor Ort ansehen und ein Lösungskonzept entwickeln.

Dazu sollen nach Ansicht des Ortsbeirates folgende Maßnahmen gehören: Abbau der Schwelle am Ortseingang von Werthhoven her, Bau eines Kreisverkehrs an der Einmündung nach Remagen, Errichtung einer Querungshilfe an der Bushaltestelle und Vergrößerung der Aufstellfläche an derselben samt baulicher Absicherung.

Außerdem solle geprüft werden, ob man nicht an der abschüssigen Strecke einen "Starenkasten" anbringen kann.

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