Grafschafter SV 1,5 Millionen Euro für das eigene Sportlerheim

GRAFSCHAFT · Dieter Schäfer und Rainer Oelkuch lassen ihre Blicke durch die frisch getünchten Räume streifen. Sie sind zufrieden mit dem, was sie sehen. Seit zweieinhalb Jahren sind sie nahezu täglich auf der Baustelle, die sich nun der Vollendung neigt.

 600.000 kostet das neue Sportlerheim der Grafschafter Spielvereinigung.

600.000 kostet das neue Sportlerheim der Grafschafter Spielvereinigung.

Foto: Victor Francke

In Vettelhoven auf der Grafschaft entsteht in vorwiegend ehrenamtlicher Arbeit ein Sportlerheim, das an Funktionalität und architektonischer Gefälligkeit in der Region kaum zu überbieten ist.

Bauherr ist offiziell die Grafschafter Spielvereinigung, Grund und Boden gehören indes der Gemeinde. Nutznießer aber wird die GSV mit ihren 600 Mitgliedern sein. Im Sommer soll das neue Sportlerheim am Waldesrand bezogen werden.

Schäfer ist seit 2001 Vorsitzender des Traditionsklubs, Oelkuch ist Projektleiter, Organisator, Logistiker und Finanzwächter in einem. Er führt Buch über jeden Baufortschritt und darüber, ob Termine eingehalten werden und ob die Koordination stimmt. Das ist bei diesem Projekt auch notwendig.

10.293 Stunden Arbeit wurden bislang in das Sportlerheim investiert. Ehrenamtlich. Mehr als einhundert Helfer waren seit November 2011 im Einsatz, um die 2010 eingereichten Baupläne in die Wirklichkeit umzusetzen.

"Unglaublich, was hier geleistet wurde", findet Vorsitzender Schäfer, der den Verein seit 2001 anführt. Ein Denkmal musste sich der agile Klub-Chef nicht setzen: das hat er schon. Vor drei Jahren wurde mit Landes-, Kreis- und Gemeindemitteln ein neuer Kunstrasenplatz unterhalb des gerade in der Entstehung befindlichen Sportlerheims gebaut. 900 000 Euro hat die gepflegte Spielstätte gekostet, in deren Nachbarschaft sich auch noch ein Naturrasenplatz befindet.

"Diese Infrastruktur brauchen wir auch", erklärt Schäfer. Immerhin spielen 15 Mannschaften im rot-weißen Trikot der GSV. Darüber hinaus bietet der Verein Gymnastik, Kinderturnen und einen Lauftreff an. Aus dem Ortsleben ist die GSV (Slogan: "Die Raute im Herzen") längst nicht mehr fortzudenken. Er bildet vielmehr das Dach unter dem weite Teile der Dorfgemeinschaft vereint sind.

So kommt es auch, dass sich zahlreiche Firmen und Helfer bereit erklärt hatten, das rund 600.000 Euro teure Sportlerheim zu realisieren, das Architekt Joachim Kleimann entworfen hat. Rund 400.000 Euro steuert die Gemeinde bei, was für die kleine Grafschaft schon eine gewaltige finanzielle Herausforderung darstellt.

"Es ist aber gut investiertes Geld", meint Bürgermeister Achim Juchem. Schließlich bildet der Verein eine wichtige Säule im Gemeinschaftsleben. Im Sommer soll nun Einweihung gefeiert werden. Unter anderem mit einem Helferfest. Bis dahin hoffen die Vereinsverantwortlichen, auch mit den Außenanlagen fertig zu sein. Schäfer: "Im Großen und Ganzen sind wir durch.Es war ein langer Kampf." Der sich ohne Zweifel gelohnt hat.

Auf einen Blick

  • Grundfläche auf zwei Etagen: 550 Quadratmeter
  • 1850 Kubikmeter umbauter Raum
  • vier Umkleiden mit Duschen und WCs
  • behindertengerechte Sanitäranlagen
  • Schiri-Raum
  • Geschäftszimmer
  • Lager und Abstellräume
  • Multifunktionsraum
  • Küche
  • Platzwartwohnung
  • Kosten: 600.000 Euro
  • Baubeginn: November 2011
  • Fertigstellung: Juni 2014
  • Architekt: Joachim Kleimann
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