Ferienregion Laacher See "Wir See'n uns!"

BROHLTAL · Rund 1,5 Millionen Besucher pro Jahr wären Grund genug, dass sich nicht nur die Benediktinermönche von Maria Laach, sondern auch die Touristiker im Brohltal zufrieden zurücklehnen könnten. Doch genau das Gegenteil ist der Fall.

 Im Fokus der Touristiker steht der Laacher See

Im Fokus der Touristiker steht der Laacher See

Foto: Ferienregion Laacher See

Die Ferienregion Laacher See mit dem neuen Slogan "Wir See'n uns" ist landesweites Pilotprojekt mit Modellcharakter. Das Land sowie der Tourismus- und Heilbäderverband (THV) haben zur Umsetzung der "Tourismusstrategie Rheinland-Pfalz 2015" dieses Projekt angestoßen, damit sich Kommunen, die bisher die örtlichen Aufgaben individuell wahrnehmen, beim Blick über den Tellerrand zusammentun.

Gemeinsam sollen sie Touristische Service Center (TSC) entwickeln und betreiben, sprich die Arbeit für die Gäste optimieren und die Zusammenarbeit stärken. Klares Ziel: Der Ausbau des touristischen Potenzials und die Steigerung der Wertschöpfung aller Akteure.

Da die Verbandsgemeinden Brohltal, Mendig und Pellenz ohnehin sei einem Jahrzehnt die Erlebniswoche "Nacht der Vulkane" erfolgreich veranstalten, gemeinsam Messen besuchen und für die Tourist-Information (TI) an der Abtei seit Mai verantwortlich zeichnen, waren sie in den Augen der Experten prädestiniert dazu, eine Vorreiterrolle in Rheinland-Pfalz zu übernehmen. "Wir hatten uns ja schon beschnuppert. Und durch die gemeinsamen Tourist-Information, die seit Mai von 20.000 Gästen besucht wurde, entstand erstmals im Brohltal eine Kundenansprache am 'Point of Sale' Maria Laach, dem Besuchermagneten schlechthin", sagte Verbandsbürgermeister Johannes Bell.

Fachlich gesteuert wurde das Projekt des TSC "Ferienregion Laacher See" von der "ift" Freizeit- und Tourismusberatung in Köln. Prokurist Christian Rast und sein Team hatten nahegelegt, mit Blick auf das verbindende Element Laacher See einen Zweckverband zu gründen. "Das wird im Oktober der Fall sein", sagte die künftige Geschäftsführerin Sarah Radermacher. Erst vor wenigen Tagen hat der VG-Rat dem Beitritt zugestimmt.

Die Kölner Berater gaben in dem flankierenden intensiven Kommunikations- und Beteiligungsprozess diverse Empfehlungen. So sind sie überzeugt davon, dass durch die Bündelung der drei Marketingbudgets ein effektiveres Arbeiten und durch die Aufgabenteilung eine intensivere Umsetzung möglich werden. "Ob beim Einsatz von Social Media, beim Internetauftritt, bei der Nutzung des landesweiten Buchungssystems oder der gebündelten Gremienarbeit", sagte Radermacher.

Dass die drei Verbandsgemeinden touristisch an einem Strang ziehen, macht nicht nur der neue Name "Wir See'n uns!" deutlich, sondern auch ein einheitliches Werbekonzept mit Logo, das sich als riesiger Wandaufdruck in der TI, aber auch auf der Dienstkleidung der Mitarbeiter wiederfindet. "Gastgeberverzeichnis und Kulturkalender tragen schon das neue Design. Pauschalen, die den Gästen eine Ein- oder Mehrtagesreise schmackhaft machen sollen, werden folgen", freut sich Bell "über den Quantensprung, den in Gang gesetzten Riesenprozess der Zweckverbandgründung mit eigenem Haushalt ab 2016 und dem Weg weg vom Kirchturmdenken".

Ihm und Radermacher sind für die Imagesteigerung wichtig, dass der Gast einen kompetenten Ansprechpartner hat. "Er soll von den Anstrengungen, die wir derzeit unternehmen, nichts spüren. Einem Besucher ist in seinem Urlaub egal, in welchem Hoheitsgebiet er sich befindet. Die TI am See ist die perfekte Anlaufstelle für Touristen", betont Bell, für den auch wichtig ist, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt. Weil Qualität mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, lobten Bell und Radermacher die Investitionen von Privatiers, die zur wichtigen Wirtschaftssäule Tourismus in Brohltal beitragen.

Ausbauen möchten die Touristiker neben Schwerpunkten wie Wandern das Radfahren und hier konkret das E-Biken. "Das ist nämlich in unserer hügeligen Landschaft sehr gut möglich." Pfunde, mit denen gewuchert werden können, sind neben Kloster, Abteikirche und See der Vulkan-Express, die Burg Olbrück, das Römerbergwerk Meurin und die Faszination Vulkanismus: Die Deutsche Vulkanstraße beginnt am Laacher See, der Lava-Dome in Mendig zog in zehn Jahren 600.000 Besucher an.

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