Überschwemmungen nach Starkregen Unwetter in Holzweiler, Esch und Brohltal

KREIS AHRWEILER · Großeinsatz hieß es für die Feuerwehrleute der Grafschaft am Montagabend. Aufgrund des Starkregens waren zahlreiche Keller zwischen Bengen und Gelsdorf vollgelaufen. Am stärksten betroffen waren Holzweiler und Esch.

 Ein Dorf im Ausnahmezustand. Bilder aus Esch zeigen die Überschwemmung von Straßen sowie den gemeinsamen Einsatz von Feuerwehr und Bürgern.

Ein Dorf im Ausnahmezustand. Bilder aus Esch zeigen die Überschwemmung von Straßen sowie den gemeinsamen Einsatz von Feuerwehr und Bürgern.

Foto: Elke Wolber

Dort lief das Wasser aus den Feldern auf die Kreisstraße und dann in Richtung Dorf. Die Straßen im Ortskern hatten sich binnen Minuten in Flüsse verwandelt, die Dernauer Straße wurde unterspült. Das berichtete gestern der Bengener Ortsvorsteher Rainer Kratz für die Feuerwehr.

In Esch herrschte quasi Ausnahmezustand, berichtete auch Elke Wolber, die dem General-Anzeiger gestern ihre Fotos vom Einsatz nach dem Unwetter zur Verfügung stellte. Das halbe Dorf hatte sich in eine Art See zwischen Häusern verwandelt. Feuerwehr und Bürger versuchten gemeinsam, den Fluten Einhalt zu gebieten, packten beim Aufräumen gemeinsam an.

Keller wurden auch an der Anton-Mönch-Straße in Holzweiler und in Bengen leergepumpt. Durch einen Pferdestall in Gelsdorf liefen die Fluten ungehindert durch. Neben 30 Feuerwehrleuten der oberen Grafschaft mit zehn Fahrzeugen war auch das Bauhofteam komplett im Einsatz.

Auch im Brohlal musste die Feuerwehr ausrücken. Die B 412 zwischen Brohl und Burgbrohl musste vorübergehend wegen Überschwemmung gesperrt werden. Nach Angaben der Polizei war aufgrund der heftigen Regenfälle in der Nacht ein Kanal übergelaufen. Die Einsatzkräfte versuchten, das Wasser abzupumpen.

Elektro- und kommunikationstechnisch lief nach einem Blitzeinschlag in eine Trafostation an der örtlichen Tankstelle rund um Kempenich für gut drei Stunden am Montagabend ab 19 Uhr nichts mehr. Kein Strom und kein Telefon mehr, zumal auch die Handymasten ausfielen. Die Folge: Keine Verbindung zur Außenwelt. Die Feuerwehren in den betroffenen Ortschaften waren unterwegs, um Alten-, Pflege- und Seniorenheime zu kontrollieren.

Durch Regen und Wind wurde eine dicke Eiche an der Landstraße 82 zwischen Niederzissen und Wehr entwurzelt und riss noch weitere Bäume mit sich. Die Straße war für über eine Stunde gesperrt. Dort sorgten Feuerwehrkräfte von Niederzissen und Wehr wieder für Ordnung.

Die Wehren Wassenach, Glees und Burgbrohl rückten dort zu einem gemeldeten Brand im Dach eines Hauses aus. Kurze Zeit später konnte aber schon Entwarnung gegeben werden. Durch die Überspannung im Stromnetz war die Panzersicherung in Rauch aufgegangen. In Niederzissen staute sich der Wirrbach nach Mitternacht wegen eines verstopften Gitters über einen Meter hoch vor den Toren eines Autohauses.

Diese konnten den Wassermassen nicht mehr Stand halten und brachen. Das komplette Lager wurde überflutet. Auf der Gegenseite des Gebäudes suchte sich das Wasser mit gleicher Kraft wieder durch ein Tor den Weg nach draußen und riss die gelagerten Gegenstände mit sich in die Lagerhalle eines angrenzenden Betriebs. Die dort gelagerten Gegenstände, unter anderem eine hochwertige neue Küche, fielen dem Wasser zum Opfer.

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