Kommentar Über den Tellerrand

Sechs Tage ist der Eifeler blind, am siebten schaut er durch eine Eichentür. Oder eben über den Tellerrand. So hat es die Brohltal-Realschule getan. Sie geht in Sachen Berufsfindung für ihre Schüler sogar soweit, dass sie diesen per Vertrag einen Ausbildungsplatz garantiert.

Verträge haben es aber an sich, dass sie für beide Seiten bindend sind. Also auch für die Schüler. Dass diese fürderhin also nicht nur auf Dreien, Zweien oder Einsen hinbüffeln, sondern auch auf ihren künftigen Ausbildungsplatz, macht Schule zum besonderen Ort. Denn zum Lernort Schule kommt der künftige Lehrort Betrieb.

Das kann in Block-Praktika von mehreren Wochen sein, oder aber auch ein ganzes Jahr lang jede Woche an einem festen Tag. Dann geht der Schüler zur Arbeit, oder wie der Eifeler auch bei hochwertiger Arbeit zu sagen pflegt, "schaffe". Was wiederum auf dem Blick durch die Eichentür basiert. Denn "schaffe" beinhaltet auch Schaffenskraft, und die ist bekanntlich an Kreativität gebunden.

So schlagen auch die Unternehmen zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn egal, ob Verwaltung, Bank oder Industrie - gute Mitarbeiter sind gefragt. Laufen die Betriebe bis dato den Schulen auf der Suche nach geeignetem Nachwuchs die Türen ein, können sie im Brohltal künftig selbst ausprobieren,wer zu ihnen passt. Denn auch die Betriebe sind bei dem Modell mit im Boot. Ohne sie könnte die Schule keine Garantie garantieren.

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