Freiwilligendienst in Peru Lilith von Becker: "Es fühlt sich an wie Zuhause"

BROHLTAL · Die 22-jährige Ergotherapeutin aus Königsfeld leistet 13 Monate Freiwilligendienst in einem Kinderdorf im lateinamerikanischen Peru. Das Projekt wird organisiert von nuestros pequeños hermanos (nph), was so viel bedeutet, wie "Unsere kleinen Brüder und Schwestern".

 Lilith von Becker bei ihrem Dienst in Peru.

Lilith von Becker bei ihrem Dienst in Peru.

Foto: GA

Yommi strahlt vor Glück: "Endlich bist du wieder da", sagt das kleine Mädchen, dabei war Lilith von Becker nur wenige Tage weg. "Es fühlt sich an, als würde ich nach Hause kommen", berichtet Lilith, die ihren kurzen Urlaub nutzte, um das Land und die Mentalität kennen zu lernen.

Zuerst war es nicht ganz leicht für die junge Therapeutin: "Trotz Intensivkurse im Vorfeld, war mein Spanisch zum Zeitpunkt der Abreise noch nicht sehr flüssig. Doch die Kinder haben es mir leicht gemacht." Sie wird in dem Kinderdorf mit offenen Armen empfangen, wobei die Kinder fast so aufgeregt sind, wie sie selbst. "Ich war immer die Weiße und die Blonde für die Kleinen, dabei habe ich schon recht dunkle Haare", erinnert sich Lilith.

Das Material zum Arbeiten ist sehr begrenzt, weswegen die Therapeutin mit ihren Kolleginnen Caroline Contreras (aus Chile) und Olga Pérez (aus Spanien), die ebenfalls einen Freiwilligendienst verrichten, sehr kreativ sein und viel improvisieren muss. Trotzdem bereitet ihnen die Arbeit mit den Kindern sehr viel Freude, erzählt Lilith: "Es ist schön zu erfahren, dass meine Qualitäten als Ergotherapeutin geschätzt und gebraucht werden."

Lateinamerika weist ganz andere Lebensverhältnisse auf, was auch die junge Therapeutin schnell merkt. "Am Anfang habe ich gedacht: Oh Gott, wie können die so leben. Doch man erkennt schnell, dass die Kinder trotz einfachster Verhältnisse glücklich sein können.

Häuser mit 16 Kindern und zwei Betreuern sind nicht gerade Familienverhältnisse, wie wir sie kennen.Doch die Älteren übernehmen schon früh Verantwortung und kümmern sich um die Jüngeren, so dass eine Wohngemeinschaft in der Form wirklich funktionieren kann."

Die Eindrücke, die Lilith bei ihrem Freiwilligendienst erfahren hat, werden sie in ihrem weiteren Leben begleiten. So hat sie sich jetzt schon vorgenommen, die Organisation nph weiter zu unterstützen. "Und vielleicht reise ich eines Tages noch einmal nach Peru, um meine Mädchen und Jungen zu besuchen."

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