Veggie-Döner in Ahrweiler Erster veganer Markt mit Bio-Fritten und Petersilien-Mojizo

AHRWEILER · Berührungsängste waren kein Thema. Wer bei strahlendem Sonnenschein durch die Fußgängerzone flanierte, fand sich ganz von selbst auf einmal mitten auf dem Marktplatz wieder, und damit auch mitten auf dem ersten veganen Markt in Ahrweiler.

 Das Gemüse-, Soja- oder Tofupatty knusprig anbraten und dann wie auf einem normalen Burger nutzen. Z.B. frisches Ciabattabrot, knackiger Rucola, frische Tomaten, Feta und grünes Pesto - fertig ist der vegetarische Burger.

Das Gemüse-, Soja- oder Tofupatty knusprig anbraten und dann wie auf einem normalen Burger nutzen. Z.B. frisches Ciabattabrot, knackiger Rucola, frische Tomaten, Feta und grünes Pesto - fertig ist der vegetarische Burger.

Foto: Martin Gausmann

Das war unschwer zu erkennen an Parolen wie "Vegan, weil wir das Beste für Tier, Mensch und Umwelt wollen", "Essen mit Sinn", "Wer Folter duldet, foltert selbst" oder "Weißt du, wie sich Sterben im Labor anfühlt?" auf Bannern, Schildern und Broschüren an einigen Ständen.

Doch nicht die kämpferische Einstellung mancher Tierschützer stand im Vordergrund des Marktes. Es ging um Aufklärung und Information und die Möglichkeit, zu sehen und zu probieren, was Veganismus bedeutet. Vegane Kosmetik, Putz- und Waschmittel sowie vielfach das Thema Ernährung standen im Fokus an den Ständen von rund 20 Vereinen, Gruppierungen und Firmen aus ganz Deutschland, die auf dem Marktplatz verteilt standen.

Endlich könne sie mal bedenkenlos alles kosten, weil sie sonst selbst im Ökoladen immer genau die Etiketten lesen müsste, "denn vegan ist ja nicht vegetarisch", erklärte Brigitte Hamacher, die eigens aus Bonn gekommen war. Die 45-jährige Susanne Selbach aus Ahrweiler merkte an, dass bei Restaurantbesuchen "der Koch beim Wort vegan immer völlig durchdreht, und alle gleich immer nur an Salat denken. Dabei geht es nicht um große Cuisine, sondern um einfache, bezahlbare Menüs, die man mit guten Gewissen essen kann."

Weil Veganer nicht nur tierische Nahrungsmittel meiden, sondern auch andere tierische und an Tieren getestete Produkte, gab es unter anderem eine Modenschau mit Bekleidung ohne Seide, Wolle, Leder oder Pelz. Außerdem wurden auf der Bühne am Weinbrunnen neben Musik eine Live-Kochshow und mehrere Kurzvorträge oder Interviews zu Veganismus und Ethik, Tierhaltung und -ernährung geboten.

"Unser Ziel ist es, in den Menschen Mitgefühl zu wecken und im Umgang mit Tieren zu sensibilisieren", erklärte Mira Riediger für die Markt-Veranstalter vom Verein "Tier-Time" und den "Veganen Powerfrauen".

Veggie-Döner, Currywurst und Bio-Pommes Frites und Ahrweiler Special Burger, allesamt mit Fleischersatz auf Weizenbasis, kamen ebenso an wie Karamell-Nussschokokuchen, Petersilien-Mojito oder Green-Energy-Smoothie. Und zwei Männer stellten sich noch für eine zweite Currywurst an, "weil man unter der Soße gar nicht schmeckt, dass da was fehlt", sagten sie. Ihre Freunde seien allerdings "leider vorm Marktplatz Richtung Fleischecke abgebogen".

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