Minus von 7,1 Prozent im Kreis Weniger Ausbildungsverträge

KREIS AHRWEILER · Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge geht leicht zurück. Dies meldete die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz. Es sei aktuell ein Minus von knapp fünf Prozent zu verzeichnen. Der Trend schlage sich auch im Landkreis Ahrweiler nieder.

 Technische Berufe, wie etwa Industriemechaniker, werden bei angehenden Auszubildenden auch im Kreis Ahrweiler wieder deutlich beliebter.

Technische Berufe, wie etwa Industriemechaniker, werden bei angehenden Auszubildenden auch im Kreis Ahrweiler wieder deutlich beliebter.

Foto: dpa-Zentralbild

Dort sind nach Mitteilung der Kammer sogar 7,1 Prozent weniger Verträge abgeschlossene worden. Grund für den Rückgang sei nicht allein der demografische Wandel: "Immer mehr Schulabgänger entscheiden sich für ein Studium", erklärte Bernd Greulich, IHK-Regionalgeschäftsführer.

Immer häufiger ziehen Schulabgänger ein Studium einer Ausbildung vor. "Die Zahl der Studienanfänger steigt seit Jahren. Gleichzeitig bleiben immer mehr Ausbildungsstellen unbesetzt", so Greulich. Studierende stünden dem Arbeitsmarkt über Jahre nicht zur Verfügung. Dabei brechen mehr als ein Drittel ihr Studium wieder ab.

Duale Ausbildung muss in den Fokus

Deshalb müsse die Duale Berufsausbildung bei der Berufsorientierung in den Schulen wieder stärker in den Fokus gerückt werden - auch in den gymnasialen Stufen. "Eine berufliche Ausbildung bietet Jugendlichen auch heute noch sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und hervorragende Aufstiegsmöglichkeiten. Unternehmen werden gerade in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte brauchen", sagte der IHK-Geschäftsführer.

Nicht nur wegen des demografischen Wandels und wegen des Trends zum Studium hätten es Unternehmer schwer, geeigneten Nachwuchs zu finden. Häufig passten laut Greulich Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt nicht zusammen: "Jugendliche konzentrieren sich immer noch auf wenige beliebte Berufe und halten sich an die klassischen Rollenbilder in den Berufen." Somit würden in einigen Ausbildungsberufen schlichtweg die Bewerber fehlen.

Trend geht nach unten

Bis Ende September, wenn die offiziellen Ausbildungszahlen vorliegen, sei der Ausbildungsmarkt noch in Bewegung. Dennoch zeichne sich ein Trend deutlich ab: Die Nachfrage in den kaufmännischen Berufen nehme ab und steige in den gewerblich-technischen Berufen.

Die IHK Koblenz verzeichnet aktuell ein Minus von knapp acht Prozent in den kaufmännischen Berufen, während die gewerblich-technischen Berufe um knapp neun Prozent zugelegt haben. Beliebt ist die Metallbranche: Hier ist die Zahl der Ausbildungsverträge im IHK-Bezirk um 8,5 Prozent gestiegen. frv

Hilfreich bei der Ausbildungsplatzsuche ist die IHK-Lehrstellenbörse: www.ihk-lehrstellenbörse.de. Unternehmen aus der Region präsentieren dort ihre Ausbildungsstellen.

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