Spaziergang zwischen Bad Bodendorf und Heimersheim Weite Wiesen säumen die Reichsburg

KREIS AHRWEILER · Die Topografie des Rotweinwanderwegs ist so vielfältig, dass sie die unterschiedlichen Ansprüche von Wanderern mühelos bedienen kann. Das Teilstück von Bad Bodendorf nach Heimersheim zählt zu den eher leichteren Abschnitten und ist von einer selten schönen Naturlandschaft geprägt.

 Beim zügigen Gehen auf dem Rotweinwanderweg öffnen sich herrliche Blicke ins Land.

Beim zügigen Gehen auf dem Rotweinwanderweg öffnen sich herrliche Blicke ins Land.

Foto: Martin Gausmann

Sechs Kilometer, die für einen entspannten Osterspaziergang wie gemacht erscheinen. Die Wanderung beginnt am Bahnhof in Bad Bodendorf. Vom Vorplatz aus folgt man links der Bahnhofstraße, bis man auf die nächste Querung, die Hauptstraße, stößt. Auf der linken Seite befindet sich die um 1300 erbaute und im 18. Jahrhundert umgebaute Burg Bodendorf. Die einstige Wasserburg steht heute unter Denkmalschutz.

An der Burg geht es nach links, bis man nach wenigen Metern auf den gegenüberliegenden Heerweg trifft. Auf diesem gelangt man rechts hinauf zum Rotweinwanderweg. In Höhe des gelben Haus Sonneneck gilt es, sich links zu halten. Überhaupt trifft man in der Folge immer wieder auf Gabelungen. Hinweisschilder weisen zuverlässig den richtigen Weg. Auf recht steilem Weg geht es vorbei an Wiesen und Gärten, bis der Rotweinwanderweg in einen Schotterweg und schließlich in einen unbefestigten, mit zwei ausgeprägten Fahrrinnen und grünem Mittelstreifen versehenen Weg übergeht. Die Wanderer sind nun von bewaldetem Grün umgeben. Nachdem eine Schutzhütte passiert ist, mündet der Weg in einen Trampelpfad.

Es gilt, einen steilen Hang zu überwinden. Insbesondere bei feuchter Witterung könnte es hier recht rutschig werden. Der steile Anstieg scheint direkt in einen etwa 100 Meter langen bewaldeten Tunnel hineinzuführen. Anschließend breitet sich vor den Wanderern eine wunderbar naturbelassene Wiesenlandschaft aus. Der Schotterweg führt nun um die Wiese herum und verläuft parallel zur Trasse der Ahrtalbahn und zur B 266 (Ahr-Rotweinstraße), bis das Naturschutzgebiet Lohrsdorfer Wiesen erreicht ist. Die Wiesen bilden den nordwestlichen Hang des Lohrsdorfer Koppens, eines 181 Meter hohen Quarzkegels und eines der wenigen Biotope Deutschlands, in dem wild wachsende Orchideen gedeihen.

Im Linksschwenk führt der Weg durch ein bewaldetes Teilstück zur Schutzhütte Lohrsdorfer Kopf. Am Scheitelpunkt des folgenden Rechtsschwenks wartet auf die Wanderer ein wunderbarer Blick auf das Tal und den darin eingebetteten Ort. Auf dem nun großzügig ausgebauten Weg geht es durch den Wald, bevor er nach einer 180-Grad-Kehre auf die B 266 trifft. Der Rotweinwanderweg biegt nach rechts in den Großen Weg ein, um wenig später über den Köhlerhofweg den kleinen Ort links liegen zu lassen. Bald passiert man die ersten Weinstöcke. Über den kanalisierten Bach hinweg geht es geradeaus entlang der für das Ahrtal typischen Steillagen.

Im weiteren Verlauf erwartet die Wanderer ein erhebender Ausblick auf die andere Ahrseite mit den Orten Ehlingen, Green und Heimersheim. Anschließend rücken mehr und mehr die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und die das mittlere Ahrtal beherrschende Ahrtalbrücke in den Blick. Wenn die Weinstöcke enden, gabelt sich der Weg erneut.

Ein grünes Schild weist rechts hinauf zur "Landskrone". Nicht nur wegen des Panoramablicks auf das Ahrtal, das Rheintal und die Eifel lohnt ein Abstecher auf den etwa 270 Meter hohen Basaltkegel, der das älteste und mit fünf Hektar auch kleinste Naturschutzgebiet im Kreis Ahrweiler bildet.

Vielmehr sind dort Reste der Reichsburg Landskron zu besichtigen, die der jüngste Sohn Friedrich Barbarossas, Philipp von Schwaben, 1206 errichten ließ. Wer auf den Aufstieg zur Landskrone verzichten möchte, hat kurz vor der Abzweigung zur Landskrone die Möglichkeit, über einen befestigten, aber steilen Weg nach Heimersheim abzusteigen. Er führt hinunter zur B266 in unmittelbare Nähe des Heimersheimer Bahnhofs. Über eine Spindeltreppe gelangt man über Ahr und Bahngleise in den Ort.

Auf einen Blick

Der Weg

  • Länge: ca. sechs Kilometer
  • Dauer: zwei bis drei Stunden
  • Anspruch: leicht bis mittelschwer
  • Karten und GPS-Tracks zum Download

Die Anreise

  • Mit dem Pkw: Aus Richtung Bonn über die A565 und am "Meckenheimer Kreuz" auf die A61. Zum Startpunkt des Rotweinwanderweges in Bad Bodendorf gelangt man über den Anschluss "Sinzig/Remagen". Dann links abbiegen und der Beschilderung "Bad Neuenahr-Ahrweiler/Ahrtal" folgen bis zur Ausschilderung "Remagen-Sinzig" (B 266). Auf der B 266 geht es weiter bis nach Sinzig-Bad Bodendorf. An der dortigen Ampelkreuzung geht es links in die Bahnhofstraße bis zum Bahnhof.
  • Mit der Bahn: Von Bonn nach Remagen. Von dort fährt die Ahrtalbahn (Richtung Ahrbrück) nach Bad Bodendorf. Das Einzelticket kostet fünf Euro.
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